Haltung von Zweinutzungshühnern: Man muss sich ein bisschen auskennen

30 April 2024
Mobilstall
Mobilstall Hühnermobil Wördekemper

Wördekemper-Mobilstall. Bild dient der Illustration.

Helen Hornischer vom Biohof Hornischer teilte auf dem 3. Online-Fachforum für Zweinutzungshühner ihre Erfahrungen mit der Haltung von Zweinutzungshühnern.

Neben Ackerbau (65 ha Ackerland, 35 ha Grünland) und Mutterkuh-Haltung mit Mast unterhält der in Mittelhessen ansässige Biohof Hornischer eine Gefügelzucht mit 300 Geflügelplätzen für Hühner und Hähne in drei Mobilställen: Zwei Bauwagen und ein Wördekemper Stall. Anfänglich hielt der Betrieb Hybridhennen mit den zugehörigen Hähnen, vor einem Jahr wurde auf Zweinutzungshühner umgestellt, mit einem Hybrid-Backup.

Herausfordeung Brüten und Glucken

Frau Hornischer hat an der LLH Fortbildungen zur Hühnerhaltung besucht, die sie als sehr hilfreich empfand – für die Hybrid-Legehennen war die Fortbildung ausreichend. Die Zweinutzungshühner zeigen durch ihre natürliche Herkunft ein herausfordernderes Verhalten: Brüten und Glucken. Durch Separieren, Abrollnester im großen Stall und die Möglichkeit, die Nestklappen zu schließen, wird versucht, dem entgegenzuwirken. Allerdings konnte der Betrieb diesbezüglich noch keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen.

Lichtprogramm: Tagsüber Licht an

Bei Zweinutzungshühnern scheint die Lichtabhängigkeit laut Frau Hornischer stärker ausgeprägt zu sein als bei den Hybriden. Dies bewirke, dass die Tiere schneller in die Mauser geraten, wenn die Beleuchtung unzureichend ist. Infolgedessen hat der Betrieb sich dazu entschlossen, tagsüber durchgängig das Licht im Stall anzulassen, um auch an trüben Tagen eine gute Beleuchtung sicherzustellen. Die Eischalenqualität sei dadurch besser geworden, sowohl bei Zweinutzungshühnern als auch bei Hybriden.

Schwankende Legeleistung

Seit der Betrieb die Zweinutzungshühner im großen Stall (190er) hält und damit diese zu den Haupteierlieferantinnen gemacht hat, schwankt die Legeleistung übers Jahr stark: Die Zweinutzungshühner beginnen später, zeigen dann eine hohe Legeleistung und legen anschließend für eine gewisse Zeit weniger. Im letzten Jahr versuchte der Betrieb die Produktion durch Althennen zu stabilisieren, in diesem Jahr bewohnen Hybriden einen der Bauwagen.

Neueinstallung: Gar kein Problem

Der Wördekemper-Stall wird sauber und ordentlich desinfiziert, bevor die Tiere einzeln aus den Kisten herausgelassen werden; Futter und Wasser sind bereits vorhanden. Frau Hornischer erkundigt sich vorab beim Aufzüchter über Licht- und Futterzeiten sowie die Gewohnheiten der Tiere, um ihnen den Übergang zu erleichtern. Beim Umzug aus den Kisten werden etwa 20 Hühner gewogen, um einen ersten Eindruck vom Gewicht und der Konformität der Herde zu gewinnen. Die Futterfrage (Legehennen- oder Junghennen-Futter) wird durch diesen ersten Eindruck beantwortet.

Man muss sich Gedanken machen

Hornischer betont, dass die Haltung von Geflügel eine gewisse Vorgehensweise und regelmäßige Kontrollen erfordert. Dies wurde dem Betrieb wiederholt bewusst, als sich lediglich der Auszubildende für einige Wochen um die Hühner kümmerte und eine Störung auftrat, die von niemandem bemerkt wurde. Dadurch wurde die Leistung oder andere Aspekte beeinträchtigt. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, sich mit den Bedürfnissen der Hühner vertraut zu machen, um eine optimale Haltung zu gewährleisten.

Magdalena Esterer
Bild: Wördekemper

Reagieren

Geflügelnews lädt Sie ein, auf Artikel zu reagieren und schätzt Reaktionen mit Inhalt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, beleidigende oder kommerziell motivierte Reaktionen ohne Angabe von Gründen zu entfernen.

Verwandte Artikel