Mastversuch mit Zweinutzungshühnern: Mastleistung und Futterverwertung

23 März 2024
Zweinutzungshuhn
Küken Zweinutzungshuhn

Das 3. Online-Fachforum für Zweinutzungshühner, das von der Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) durchgeführt wurde, startete mit aktuellen Ergebnissen aus der Forschung. Annemarie Kaiser von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde berichtete von einem Mastversuch, bei dem Mastleistung, Futterverwertung, Gesundheit und Verhalten von Coffee-Hähnen abhängig von Alter, Fütterung und Haltungssystem untersucht wurde.

Versuchsaufbau

Im Projekt Öko2Huhn wurde für das Arbeitspaket „Betrachtung spezieller Herausforderung in der Haltung alternativer Hühnerherkünfte” ein Mastversuch durchgeführt. Acht Gruppen mit je 25 Coffee-Hähnen wurden in vier Haltungsvarianten aufgestallt und zusätzlich wurden etwa 100 Coffee-Hähne mit Schwester-Hennen im Mobilstall aufgezogen. Alle Hähne bekamen von der 1. bis zur 6. Lebenswoche Starterfutter, von LW 7 bis 16 erhielten die Hähne im Stall Mastfutter und die, die zusammen mit Schwester-Hennen gehalten wurden, Junghennen-Futter.

Bei den Haltungsvarianten gab es Ställe mit Sitzstange oder erhöhten Ebenen, zusätzlichem Beschäftigungsmaterial (Heunetze) sowie unstrukturierte und strukturierte Ausläufe.

Wie wurden die Leistung der Hähne untersucht?

Die Tiere wurden in der Regel wöchentlich gewogen und die täglichen Futtermengen erfasst. Von Lebenswoche 12 bis Lebenswoche 16 wurden in jeder Woche fünf Tiere geschlachtet, der Ausschlachtungsgrad bewertet und die Zerlegung durchgeführt. Die Fleischqualität wurde ermittelt, indem das rechte Brustfilet der geschlachteten Tiere hinsichtlich Fleischfarbe, Auftauverlust, Kochsaftverlust und Zartheit untersucht wurde.

Ergebnisse

Die Gewichte betreffend konnten insgesamt keine signifikanten Unterschiede zwischen den Haltungsvarianten festgestellt werden: Im Mittel wiesen die Hähne mit 16 Wochen 2,9 kg Lebendgewicht auf. Auch die täglichen Zunahmen waren über alle Gruppen recht konstant bei im Mittel 25 bis 26 Gramm pro Tier und Tag – weder Alter, Haltung oder Fütterung hatten einen signifikanten Einfluss.

Die Futterverwertung war insgesamt erfreulich gut, erfuhr mit zunehmendem Alter jedoch eine Verschlechterung (LW 12 zu LW 16 von 1:3,2 auf etwa 1:4). Der Brustanteil war in Lebenswoche 14 am höchsten, LW 14 bis 16 kein signifikanter Anstieg zu verzeichnen.

Der Kochsaftverlust nahm mit zunehmendem Alter der Tiere ab, es zeigte sich kein Unterschied zwischen Fütterungsvarianten oder Haltung. Auch die Zartheit nahm mit dem Alter ab, unabhängig von der Haltung. Die Fütterung mit Junghennenfutter wirkte sich leicht positiv auf die Zartheit aus. Ausschlachtung und Brustanteil stieg mit zunehmendem Alter leicht und die Fleischqualität ändert sich (es wird dunkler und fester).

Magdalena Esterer
Bild: Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ)

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