Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium Dr. Ophelia Nick besuchte gestern zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Ulle Schauws und dem nordrheinwestfälischen Landtagsabgeordneten Volkhard Wille den Bio-Geflügelhof von Andrea und Jens Bodden in Goch. Dort informierten sie sich über die Arbeit der Ökologischen Tierzucht (ÖTZ) und die Vorteile der auf dem Betrieb gezüchteten Zweinutzungshühner.
Dr. Ophelia Nick: „Eier & Fleisch gehören zusammen. Zukunftsmodell Zweinutzungshuhn!“
„Für mich ist die Zweinutzung ein Zukunftsmodell: Fleisch und Ei werden zusammengedacht“, sagte die promovierte Tierärztin Dr. Ophelia Nick. „So gibt es keine „überflüssigen“ Tiere. Außerdem sind die Hühner perfekt an die Ansprüche des Ökologischen Landbaus angepasst und sie kommen mit regionaler und ressourcenschonender Fütterung gut zurecht. Es ist toll, dass auf dem Geflügelhof Bodden zusammen mit der ÖTZ robuste, gesunde und widerstandsfähige Zweinutzungsrassen gezüchtet werden.“ Mit diesem ganzheitlichen Ansatz trügen die Familie Bodden und die ÖTZ zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft bei. Das Bundeslandwirtschaftsministerium unterstützte das Vorhaben unter anderem mit dem Projekt „Öko2Huhn“, bei dem es um die Praxistauglichkeit der Zweinutzungsrassen gehe.
Das Zweinutzungshuhn bietet nach Ansicht von Nick eine Lösung für das Problem des Kükentötens, dass in Deutschland seit dem 1. Januar 2022 verboten ist. Nach ihrer Meinung kann es beides: Viele Eier legen und ein zufriedenstellendes Schlachtgewicht mit hervorragender Fleischqualität erreichen.
Robuste Tiere für ökologische Betriebe
Die ÖTZ, die auf dem Familienbetrieb Bodden ihre Ställe betreibt, setzt hier an und züchtet Zweinutzungshühner: Die „ÖTZ-Cream“- und „ÖTZ-Coffee“-Tiere sind Kreuzungen aus den Rassen New Hampshire, Bresse Gauloise und White Rock. Die gezüchteten Jungtiere werden im gesamten Bundesgebiet verkauft und auch die Nachfrage aus dem Ausland wächst. Das langfristige Ziel der ÖTZ ist die Zucht von gesunden und robusten Tieren, die speziell für ökologisch wirtschaftende Betriebe geeignet sind.
Fördermittel des Bundes
Für die Erforschung und Entwicklung von Verfahren zur Bestimmung des Geschlechts von Hühnerembryonen im Brut-Ei hat das Bundeslandwirtschaftsministerium seit dem Jahr 2008 Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 8,8 Millionen Euro bereitgestellt. Im selben Zeitraum hat das BMEL zusätzliche Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 14,6 Millionen Euro für Vorhaben zur Nutzung von Hähnen der Legerassen zur Fleischproduktion („Bruderhähne“) und vor allem auch die Verwendung von „Zweinutzungshühnern“ zur Verfügung gestellt. Als Zweinutzungshühner werden Hühnerrassen bezeichnet, die gleichsam zur Eier- und Fleischproduktion bestimmt sind und insofern einen züchterischen Ausgleich zwischen Lege- und Mastleistung darstellen. Die Fördersumme schließt auch drei laufende Vorhaben ein, die sich auf Zweinutzungshühner beziehen und voraussichtlich in den Jahren 2025, 2026 bzw. 2028 abgeschlossen sein werden.
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