„Die Zucht von Zweinutzungshühnern ist nachhaltig … und realistisch!“

02 Juli 2022
Zweinutzungshuhn

Das Zweinutzungshuhn wird oft als Lösung propagiert, wenn die Sprache auf das Vermeiden des Kükentötens kommt. Die Frage ist nur: Wo bekommt man solche Hühner her? Zum Beispiel von der ÖkoTierzucht gGmbH, einem Unternehmen mit dem Auftrag, Zweinutzungshühner für den ökologischen Landbau zu züchten.

Die Geschäftsführerin der ÖkoTierzucht gGmbH, Inga Günther, erläuterte auf den Ökofeldtagen 2022 in Villmar, warum die Zucht von Zweinutzungshühnern im Vergleich zur In-ovo-Selektion, zur Geschlechtsumwandlung im Ei und zur Bruderhahnaufzucht die für den Ökolandbau sinnvollste Lösung ist: „Hierbei produziert ein Tier sowohl Fleisch als auch Eier und es gibt keinerlei Wegwerfprodukte“, sagt sie. „Und dem Hahn wird wieder sein entsprechender Wert zuerkannt.“ Außerdem seien Zweinutzungstiere in der Lage, sich besonders gut mit ökologischem Futter zu ernähren. 

„Auch wir zielen auf eine gute Leistung ab“, sagt Inga Günther. „Aber eine gute Leistung bezieht sich nach unserer Auffassung nicht immer nur auf Eier oder Fleisch. Sie bedeutet auch, verhältnismäßig minderwertige Futterkomponenten gut zu nutzen und in verhältnismäßig gute Eier- und Fleischleistungen umzuwandeln. Und das sei auch das Ziel der Zucht von Zweinutzungshühnern: Gute, gesunde Tiere mit einer guten Leistung zu züchten, die sich auf den Ökobetrieben bewähren. „Das ist nachhaltige Zucht.“

Inga Günther hält eine wirtschaftlich erfolgreiche Haltung von Zweinutzungshühnern für realistisch. Immer mehr Kunden seien nach ihrer Erfahrung dazu bereit, mehr für Eier und Fleisch zu bezahlen. Sie kauften lieber weniger Eier und weniger Fleisch, wollen dafür aber nachhaltig und ökologisch erzeugte Produkte konsumieren.

Text:
Cordula Moebius

Cordula Moebius

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Bild: Dieter Theyssen

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