Die Junghennenaufzucht ist ein zentraler Aspekt der Geflügelhaltung, der fundierte Kenntnisse und sorgfältige Aufmerksamkeit erfordert. Laut Jonas Dorn, einem Experten auf diesem Gebiet, ist das Konzept der gemischten Aufzucht besonders vorteilhaft. Dabei lernen sich die Tiere von Anfang an kennen und durchlaufen den gleichen Aufzuchtprozess. Dies erleichtert die Integration der Tiere in die Gruppe erheblich und beugt möglichen Schwierigkeiten vor. Hier werden die Eigenschaften verschiedener Rassen in der Jungtieraufzucht vorgestellt.
Coffee und Cream sind zwei eigenständige Rassen, die sich durch charakteristische Eigenschaften in der Jungtieraufzucht auszeichnen. Die Coffee-Rasse gilt als sehr lebhaft und ist in der Direktvermarktung sehr beliebt. Laut Dorn neigen Coffee-Hühner dazu, in gemischten Gruppen eine dominante Rolle einzunehmen. Sie haben einen neugierigen Charakter und zeichnen sich durch ein ausgeprägtes Fress- und Trinkverhalten aus. Nach etwa 18 Wochen haben Coffee-Hühner ihr Zielgewicht erreicht, während andere Rassen wie die ebenfalls beliebten Caramel-Hühner in dieser Hinsicht etwas hinterherhinken.
Um eine optimale Entwicklung während der Jungtieraufzucht zu gewährleisten, empfiehlt Dorn, mehr Fress- und Tränkeplätze als formal vorgeschrieben zur Verfügung zu stellen. Die Hähne sollten maximal bis zur 20. Lebenswoche gemästet werden. Danach wird das Stallklima eher unangenehm, weshalb eine Mastdauer der Hähne von 16 bis 18 Wochen empfohlen wird.
Diese Empfehlungen können jedoch je nach Gruppengröße und Jahreszeit variieren. Laut Dorn gleicht keine Gruppe der anderen und das Verhalten hängt von mehreren Faktoren ab. Die Jahreszeit und die Gruppengröße spielen eine wichtige Rolle und haben einen großen Einfluss auf das Verhalten und den Charakter der Tiere.
Auch die Rasse ÖTZ-Caramel ist für die Jungtieraufzucht gut geeignet. Sie unterscheidet sich schon optisch durch ihren Bart und die Federfüße von anderen Rassen. Es sind sehr entspannte Tiere, die sich leicht aufziehen lassen. Im Gegensatz zur Coffee-Rasse können die Hähne problemlos über die 20. Lebenswoche hinaus gemästet werden.
Die Caramel-Rasse ist für eine langsamere Futteraufnahme bekannt, was sich auf die Gewichtsentwicklung auswirken kann. Im Allgemeinen neigen sie dazu, sich während der Aufzucht stärker zurückzuziehen. Sie sind weniger neugierig als Coffee-Hühner.
Die Triesdorfer sind quasi das Gegenstück zu den Caramel-Hühnern.
Sie sind vom Charakter her aufgeweckt, interessiert und neugierig, was besonders in der Jungtieraufzucht zu beachten ist. Deshalb brauchen sie frühen Auslauf und ein reichhaltiges Angebot an Beschäftigungsmöglichkeiten im Stall. Dazu gehören Sitzstangen, Strohballen, erhöhte Ebenen, Kletterstangen, Staubbäder, Nassfutter und Schaukeln. Um die Umgebung möglichst abwechslungsreich zu gestalten, sollten diese Elemente regelmäßig ausgetauscht werden. Ab der 16. Lebenswoche neigen die Triesdorfer Hähne zu Unruhe, weshalb auch hier eine Mast bis zu dieser Zeitspanne empfohlen wird.
Für welche Hühnerrasse man sich auch entscheiden mag - Die erfolgreiche Aufzucht von Junghennen erfordert ein fundiertes Wissen über die Eigenschaften und Bedürfnisse der verschiedenen Rassen. Nur so kann ein optimales Aufzuchtergebnis gewährleistet werden.
Quellen:
• https://www.youtube.com/watch?v=YQ6-1Fru1C4, Vortragender: Jonas Dorn, Dorn & Schmidt GbR (ÖTZ / Bioland)
Bildquellen:
• https://www.youtube.com/watch?v=YQ6-1Fru1C4, Vortragender: Jonas Dorn, Dorn & Schmidt GbR (ÖTZ / Bioland)