Die Rote Vogelmilbe, lateinisch Dermanyssus gallinae, ist ein achtbeiniger Parasit, der sich vom Blut der Hühner ernährt. Sie gehört zu den am häufigsten vorkommenden Hühnerkrankheiten und ist ein wahrer Albtraum für Hühnerzüchter, denn sie kann bei den Tieren starken Juckreiz und Qualen auslösen und in einigen Fällen sogar zum Tod führen.
Der Lebenszyklus der Roten Vogelmilbe beträgt etwa zwei bis drei Wochen. Erwachsene Milben sind etwa 1 mm lang und haben eine ovale Form. Sie sind in der Regel rot gefärbt, daher der Name, können aber auch dunkelbraun bis schwarz sein. Die Milben sind etwa so groß wie ein Salzkorn und haben Saugnäpfe an den Beinen, mit denen sie sich an ihrem Wirt festhalten können. Ein weitreichend beklagtes Problem ist, dass sich die Rote Vogelmilbe schnell vermehrt. Am häufigsten findet man sie in den Federn von Hühnern, aber auch in Nistkästen und Einstreu. Die weiblichen Milben legen ihre Eier in Ritzen und Spalten in der Umgebung der Hühner, aus denen Larven schlüpfen, die sich anschließend über Nymphenstadien zu erwachsenen Milben entwickeln.
Nicht selten wirkt sich ein Befall mit der Roten Vogelmilbe negativ auf die Eierproduktion und das Wohlbefinden der Hennen aus. Von Milben befallenes Geflügel legt in der Regel weniger Eier und ist aufgrund von Blutarmut, Schwäche und Stress anfälliger für Krankheiten. Außerdem verursachen die Roten Vogelmilben Hautreizungen und Entzündungen, die beim Geflügel für erhebliche Schmerzen sorgen. Sie ernähren sich von Blut, das sie aus dem Huhn saugen. Bei einem schweren Befall. kann ein Huhn bis zu einem Sechstel seines Blutes verlieren.
Das auffälligste Symptom eines Befalls mit der Roten Vogelmilbe ist starker Juckreiz und Unwohlsein bei den Hühnern. Dies äußert sich häufig durch Federverlust oder Unruhe, Hautläsionen und kleine schwarze Flecken auf den Federn. Unbehandelt kann ein Befall mit der Roten Vogelmilbe erhebliche Auswirkungen auf den Bestand haben. Umso wichtiger ist es, Hühner vor einem Befall zu schützen und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Dazu ist es hilfreich, zunächst zu verstehen, wie sich die Rote Vogelmilbe ausbreitet, um dann die Voraussetzungen für eine wirksame Vorbeugung zu schaffen.
Rote Vogelmilben können von Huhn zu Huhn oder von Wildvögeln auf Geflügel übertragen werden oder durch Kontakt mit kontaminierter Einstreu, Nistkästen und anderen Oberflächen. Nicht selten werden die Milben auch an der Kleidung oder den Schuhen von Personen verschleppt, die den Stall betreten. Dabei kann sich die Milbenpopulation in warmer und feuchter Umgebung besonders schnell vermehren. Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 25-30°C begünstigen das Wachstum und die Vermehrung der Milben oftmals enorm. Die Milben können lange Zeit ohne Nahrung überleben und verstecken sich oft in Ritzen und Spalten, was ihre Entdeckung erschwert. Die häufigsten Anzeichen sind an den Hühnern selbst festzustellen, durch ihr Unwohlsein und durch Anzeichen auf dem Gefieder lässt sich der Befall häufig am schnellsten erkennen.
Die beste Vorbeugung gegen einen Befall mit Roten Vogelmilben ist, den Stall sauber und frei von Verunreinigungen zu halten. Wechseln Sie regelmäßig die Einstreu und halten Sie die Nistkästen sauber. Eine gute Belüftung und Trockenheit im Stall können benfalls dazu beitragen, die Luftfeuchtigkeit zu verringern und die Bedingungen für die Vermehrung der Milben zu verschlechtern. Außerdem ist es sehr empfehlenswert, die Hühner regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls, wie z. B. schwarze Flecken auf den Federn, zu kontrollieren.
Um den Befall durch Rote Vogelmilben so weit wie möglich zu verhindern, kann man milbenresistente Einstreu kaufen. Es gibt auch viele milbenabweisende Sprays auf dem Markt, die helfen können, die Milben fernzuhalten.
Quarantänemaßnahmen für neu eingestallte Hühner können dazu beitragen, die Einschleppung von Milben in den Stall zu verhindern.
Wenn Sie den Befall zum ersten Mal feststellen, ist es oft schon zu spät, um vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Wenn Ihre Herde von der Roten Vogelmilbe befallen ist, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten Die häufigste Behandlung besteht darin, die Vögel und ihre Einstreu mit einem milbenabtötenden Insektizid zu behandeln. Halten Sie sich genau an die Gebrauchsanweisung und tragen Sie Handschuhe und Mundschutz, wenn Sie das Insektizid auftragen. Ein beliebtes Hausmittel besteht darin, etwas Brennspiritus mit einer gleichen Menge Flüssigseife und warmem Wasser zu mischen und in die Schlupfwinkel der roten Vogelmilben zu gießen.
Rote Vogelmilben können ein ernsthaftes Problem für Hühnerhalter darstellen, da sie bei den Vögeln starken Juckreiz und Leiden verursachen und schließlich zum Tod führen können. Es ist wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und zu wissen, wie man einen Befall verhindern und behandeln kann. Mit dem richtigen Wissen und Verständnis können wir gemeinsam daran arbeiten, unsere Hühner und Herden vor diesem beängstigenden Problem zu schützen.
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