Wer Hühner halten will, braucht für die Tiere nicht nur ein umzäuntes Freilaufgelände, sondern auch einen Stall. Bezüglich der Errichtung eines Hühnerstalls stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl, entweder kauft man einen Bausatz oder konstruiert und baut seinen Hühnerstall selbst. Was letztendlich die bessere Wahl für den zukünftigen Hühnerhalter ist, hängt aber von seinen Fähigkeiten, seinem handwerklichen Geschick und seiner Einstellung ab.
Nachfolgend verraten wir Ihnen, wie Sie die richtige Stallgröße ermitteln, auf was Sie bei der Auswahl der Baumaterialien achten müssen und auf welche Gegebenheiten bei den einzelnen Bestandteilen des Hühnerstalls besonders zu achten ist.
Wer privat Hühner halten will, sollte sich mindestens 3 Hühner anschaffen. Laut Gesetz dürfen aber privat bis zu 20 Hühner gehalten werden. Diese müssen nicht angemeldet werden, man sollte es trotzdem tun. Schon alleine für den Fall, dass meldepflichtige Geflügelerkrankungen auftreten – Stichwort: Infektionsschutz.
Achtung: In einem Schrebergarten dürfen keine Hühner gehalten werden.
Der Platzbedarf der Hühner lässt sich ganz einfach und unkompliziert ermitteln. Sie müssen immer von dem Grundwert ausgehen, dass 3 mittelgroße Hühner mindestens 1 m² Platz im Stall benötigen. Für 5 Zwerghühner ist aufgrund ihrer geringen Größe 1 m² ebenfalls ausreichend.
Wissenswert:
Im Hühnerstall und/oder im Freilaufgehege kann es manchmal ziemlich laut zugehen. Damit sich die Nachbarn nicht gestört fühlen, sollte der Stall außerhalb deren Hör- und Geruchsweite aufgestellt werden.
Hühnerställe aus Holz, egal ob selbst konstruiert oder Bausatz, lassen sich relativ einfach aufbauen, auch ohne große handwerkliche Fähigkeiten. Allerdings verwittert Holz sehr schnell und ist äußerst wartungsintensiv. Eine regelmäßige und konstante Pflege des Stalls ist praktisch unerlässlich.
Wissenswert: Holzhühnerställe sind vor allem für kleinere Hühnergruppen eine gute Wahl. Auch wenn der Stall aus Holz ist, sollte trotzdem ein Fundament gegossen werden, um die optimale Grundlage für eine gute Gebäudestatik zu schaffen. Außerdem verhindert das Fundament, das Feuchtigkeit durch den Boden in den Hühnerstall eindringt.
Sollen größere Hühnergruppen gehalten werden, dann ist ein Hühnerstall aus Stein zu bevorzugen, da dieser robuster und beständiger ist. Außerdem bieten derartige Ställe einen besseren Schutz vor Fressfeinden und der Witterung.
Wissenswert: Wer einen Hühnerstall aus Stein bauen will, muss im ersten Schritt ein Betonfundament gießen, um zu verhindern, dass der Boden ungleichmäßig absackt und dadurch die Statik des Bauwerks negativ beeinflusst wird. Außerdem verhindert das Fundament, das Feuchtigkeit durch den Boden in den Hühnerstall eindringt.
Dachpappe ist einfach zu befestigen und sehr leicht. Allerdings muss sie durchschnittlich alle 3-5 Jahre ausgetauscht werden.
Achtung: Das Dach muss fest aufliegen! Es dürfen keine Lücken vorhanden sein, da sonst Fressfeinde (Füchse, Marder usw.) und/oder Schädlinge in den Stall gelangen können.
Bei großen Ställen muss darauf geachtet werden, dass entsprechend Tageslicht in den Stall gelangen kann. Tageslicht ist für die Hühner wichtig, da davon deren Legeleistung abhängt. Das bedeutet, dass bei 3 Hühnern eine Mindestfensterfläche von 0,2 m² vorhanden sein sollte. Bei 5 Hühnern ist das Doppelte an Fensterfläche notwendig.
Bei kleineren Hühnerställen kann die Tür auch die Funktion eines Fensters haben und sicherstellen, dass ausreichend Licht in den Stall gelangt.
Sind Hühnerställe luftig und hell gestaltet, wirkt sich das positiv auf die Legeleistung der Tiere aus. Zudem ist durch die Konstruktion des Stalls sichergestellt, dass eventuelle Feuchtigkeit schnell wieder abziehen kann. Trotzdem sollte man darauf achten, dass es im Stall keinen Durchzug gibt, da die Hühner sonst krank werden.
Tipp:
Tipp: Wollen Sie unterschiedlich große Hühnerrassen miteinander halten, sollten Sie sich bezüglich der Abmessungen der Hühnerklappe immer an der größten Rasse orientieren.
Tipp: Um sicherzustellen, dass Fressfeinde nachts nicht in den Stall eindringen können, sollte die Hühnerklappe von innen mit einem Riegel fest verschließbar sein.
Tipp: Um zu verhindern, dass die Tiere des Nachts von Vogelmilben befallen werden, können die Stangen mit Sonnenblumenöl eingestrichen werden.
Im Schlaf geben Hühner Kot ab. Um nicht ständig die Einstreu austauschen zu müssen, ist es sinnvoll, gut 25-30 cm unter den Sitzstangen ein sogenanntes Kotbrett zu installieren. Dieses sollte einfach zu entfernen sein und eine glatte Oberfläche besitzen, damit das Brett leichter zu reinigen ist.
Achtung: Das Kotbrett muss regelmäßig gereinigt werden, um zu verhindern, dass sich Keime und/oder Pilze im Stall festsetzen.
Quellen:
https://www.obi.de/magazin/garten/gartengestaltung/huehnerstall-selber-bauen
selbermachen.de
Bildquellen:
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