Hühnerstall selbst bauen

Hühnerstall selbst bauen

Wer Hühner halten will, braucht für die Tiere nicht nur ein umzäuntes Freilaufgelände, sondern auch einen Stall. Bezüglich der Errichtung eines Hühnerstalls stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl, entweder kauft man einen Bausatz oder konstruiert und baut seinen Hühnerstall selbst. Was letztendlich die bessere Wahl für den zukünftigen Hühnerhalter ist, hängt aber von seinen Fähigkeiten, seinem handwerklichen Geschick und seiner Einstellung ab. 

Nachfolgend verraten wir Ihnen, wie Sie die richtige Stallgröße ermitteln, auf was Sie bei der Auswahl der Baumaterialien achten müssen und auf welche Gegebenheiten bei den einzelnen Bestandteilen des Hühnerstalls besonders zu achten ist.

Den perfekten Hühnerstall bauen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Huhn mit Platz im Stall

1. Platzbedarf ermitteln (Freilauf/Stall)

Der Platzbedarf der Hühner lässt sich ganz einfach und unkompliziert ermitteln. Sie müssen immer von dem Grundwert ausgehen, dass 3 mittelgroße Hühner mindestens 1 m² Platz im Stall benötigen. Für 5 Zwerghühner ist aufgrund ihrer geringen Größe 1 m² ebenfalls ausreichend. 

Wissenswert: 

  • Beim Freilaufgelände sollten sie einen Platzbedarf pro Huhn von mindestens 4 m² kalkulieren. 
  • Je mehr Hühner gehalten werden sollen, umso größer muss der Stall sein. Nicht nur in der Fläche, sondern auch in der Höhe. Wenn Sie aufrecht stehen können, wird es für Sie nämlich einfacher, die Einstreu zu wechseln bzw. den Hühnerstall zu reinigen. 
  • Aus Komfortgründen ist es von Vorteil, wenn bei kleineren Ställen das Dach abgenommen werden kann, da sich die regelmäßige Stallreinigung dadurch einfacher gestaltet. 

2. Wo soll der Hühnerstall aufgebaut werden?

Hübsches Huhn im Hühnerstall

Im Hühnerstall und/oder im Freilaufgehege kann es manchmal ziemlich laut zugehen. Damit sich die Nachbarn nicht gestört fühlen, sollte der Stall außerhalb deren Hör- und Geruchsweite aufgestellt werden.

Ein lautes Umfeld kann Stress für die Hühner bedeuten, während ein ruhiger Standort zur Entspannung und Gesundheit der Tiere beiträgt. Gleichzeitig kann der Geruch, der von einem Hühnerstall ausgeht, für Anwohner störend sein. Eine sorgfältige Standortwahl, die sowohl die Bedürfnisse der Hühner als auch die der Nachbarn berücksichtigt, ist daher unerlässlich.

In vielen Gemeinden existieren spezifische Regeln und Vorschriften zur Hühnerhaltung. Diese regeln den erforderlichen Abstand des Stalls zu Nachbargrundstücken, die Anzahl der gehaltenen Hühner und andere Aspekte, weshalb eine frühzeitige Information bei der zuständigen Behörde hilft, spätere Probleme zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass alle Vorschriften eingehalten werden.

Hühner benötigen sowohl Schatten als auch Sonnenlicht, eine gute Belüftung und Schutz vor Wind und Wetter. Ein Standort, der all diese Bedingungen erfüllt, sorgt dafür, dass die Hühner gesund und glücklich sind. Darüber hinaus kann ein gut gewählter Standort die Produktivität der Hühner in Bezug auf die Eierproduktion erhöhen.

Aber auch ein leicht zugänglicher Stall erleichtert die tägliche Pflege der Hühner. Dies umfasst das Füttern, das Reinigen des Stalls und das Einsammeln der Eier. Wählen Sie den Standort des Hühnerstalls deshalb mit Bedacht und möglichst so, dass er sowohl für die Hühnerhalter als auch für die Hühner selbst praktisch ist.

3. Hühnerstall selbst bauen: die Materialauswahl

Holz als Material für den Hühnerstall


Holz:

Hühnerställe aus Holz, egal ob selbst konstruiert oder Bausatz, lassen sich relativ einfach aufbauen, auch ohne große handwerkliche Fähigkeiten. Allerdings verwittert Holz sehr schnell und ist äußerst wartungsintensiv. Eine regelmäßige und konstante Pflege des Stalls ist praktisch unerlässlich. 

Holzhühnerställe sind vor allem für kleinere Hühnergruppen eine gute Wahl. Auch wenn der Stall aus Holz ist, sollte trotzdem ein Fundament gegossen werden, um die optimale Grundlage für eine gute Gebäudestatik zu schaffen. Außerdem verhindert das Fundament, dass Feuchtigkeit durch den Boden in den Hühnerstall eindringt. 

Stein:

Sollen größere Hühnergruppen gehalten werden, dann ist ein Hühnerstall aus Stein zu bevorzugen, da dieser robuster und beständiger ist. Außerdem bieten derartige Ställe einen besseren Schutz vor Fressfeinden und der Witterung. 

Wer einen Hühnerstall aus Stein bauen will, muss im ersten Schritt ein Betonfundament gießen, um zu verhindern, dass der Boden ungleichmäßig absackt und dadurch die Statik des Bauwerks negativ beeinflusst wird. Auch hier verhindert das Fundament, dass Feuchtigkeit durch den Boden in den Hühnerstall eindringt. 

 

4. Das Dach des Hühnerstalls

Hühnerstall mit Dach

Dachpappe ist einfach zu befestigen und sehr leicht. Allerdings muss sie durchschnittlich alle 3-5 Jahre ausgetauscht werden. 

Achtung: Das Dach muss fest aufliegen! Es dürfen keine Lücken vorhanden sein, da sonst Fressfeinde (Füchse, Marder usw.) und/oder Schädlinge in den Stall gelangen können. 

 

5. Die Fenster des Stalls

Bei großen Ställen muss darauf geachtet werden, dass entsprechend Tageslicht in den Stall gelangen kann. Tageslicht ist für die Hühner wichtig, da davon deren Legeleistung abhängt. Das bedeutet, dass bei 3 Hühnern eine Mindestfensterfläche von 0,2 m² vorhanden sein sollte. Bei 5 Hühnern ist das Doppelte an Fensterfläche notwendig. 

Bei kleineren Hühnerställen kann die Tür auch die Funktion eines Fensters haben und sicherstellen, dass ausreichend Licht in den Stall gelangt. 

Sind Hühnerställe luftig und hell gestaltet, wirkt sich das positiv auf die Legeleistung der Tiere aus. Zudem ist durch die Konstruktion des Stalls sichergestellt, dass eventuelle Feuchtigkeit schnell wieder abziehen kann. Trotzdem sollte man darauf achten, dass es im Stall keinen Durchzug gibt, da die Hühner sonst krank werden. 

Tipp: 

  • Bei gemauerten Ställen kann im Sommer zwar das Fenster offengelassen werden, um für ein angenehmeres Klima im Inneren zu sorgen, doch als Schutz vor Fressfeinden sollte das Fenster vergittert sein. Je feiner das Gitter ist, umso besser, da so auch Schädlinge daran gehindert werden, in den Stall einzudringen. 
  • Damit ein angenehmes Klima im Stall herrscht, sollte ein Holzhühnerstall am besten doppelwandig konstruiert werden. Die Holzfläche im Innenraum sollte möglichst glatt und eben sein. Fugen und Lücken sollten weitestgehend verschlossen werden, um zu verhindern, dass sich Schädlinge einnisten können. 
  • Zusätzlich können die Innenwände des Hühnerstalls mit einer speziellen Kalkfarbe gestrichen werden. Diese wirkt keimabtötend. 

 

6. Hühnerklappe anbringen

Hühnerklappe für Hühnerstall

Damit die Hühner selbstständig den Stall betreten und verlassen können, ist eine Hühnerklappe notwendig. Abhängig von der Größe der Hühner sollte sich deren Abmessung bei ungefähr 25 x 40 cm bewegen. Damit die Klappe gut erreicht werden kann, kann hier ebenfalls eine Hühnerleiter platziert werden. 

Tipp: Wollen Sie unterschiedlich große Hühnerrassen miteinander halten, sollten Sie sich bezüglich der Abmessungen der Hühnerklappe immer an der größten Rasse orientieren.

Die Klappe sollte in einer Höhe von 25 cm über den Boden angebracht werden, um zu verhindern, dass der Einstreu nach draußen geschart werden. 

Um sicherzustellen, dass Fressfeinde nachts nicht in den Stall eindringen können, sollte die Hühnerklappe von innen mit einem Riegel fest verschließbar sein.

7. Sitzstangen – ja oder nein?

  • Da die meisten Hühnerrassen gerne an erhöhten Plätzen schlafen, sollten noch Sitzstangen im Hühnerstall angebracht werden. 
  • Pro Huhn wird auf der Stange ein Platzbedarf von 20 bis 25 cm kalkuliert. (Beispiel: Wurde im Hühnerstall eine Sitzstange mit einer Länge von 120 cm angebracht, dann haben hier zwischen 5 – 6 Hühner Platz.)
  • Abhängig von der Hühnerrasse sollten die Sitzstangen in einer Höhe von 30 bis 70 cm angebracht werden. Sobald Sie verschiedene Hühnerrassen miteinander halten, sollten Sie sich immer an den kleinsten Hühnern orientieren. Um Rangkämpfe zu vermeiden, sollten trotzdem alle Stangen auf derselben Höhe angebracht werden. 
  • Die Hühnerstangen müssen so stabil sein, dass sie das Gewicht der Hühner tragen können. 

8. Legenester anlegen

  • Ein Legenest ist für insgesamt 3 Hennen ausreichend.
  • Die Legenester sollten jeweils eine Breite, Höhe und Tiefe von 35 cm haben. 
  • Die Nester sollten etwas erhöht angebracht werden. Damit diese für die Hühner gut erreichbar sind, können Sie zusätzlich eine Hühnerleiter anbringen.
  • Um sicherzustellen, dass die Hühner die von Ihnen angelegten Legenester als einen sicheren Ort zum Eierlegen wahrnehmen, sollten Sie zumindest am Anfang ein paar Gipseier in die Nester legen. 

Um zu verhindern, dass die Tiere des Nachts von Vogelmilben befallen werden, können die Stangen mit Sonnenblumenöl eingestrichen werden. 

Im Schlaf geben Hühner Kot ab. Um nicht ständig die Einstreu austauschen zu müssen, ist es sinnvoll, gut 25-30 cm unter den Sitzstangen ein sogenanntes Kotbrett zu installieren. Dieses sollte einfach zu entfernen sein und eine glatte Oberfläche besitzen, damit das Brett leichter zu reinigen ist.

Achtung: Das Kotbrett muss regelmäßig gereinigt werden, um zu verhindern, dass sich Keime und/oder Pilze im Stall festsetzen. 

Quellen:

  • https://www.obi.de/magazin/garten/gartengestaltung/huehnerstall-selber-bauen
  • selbermachen.de

Bildquellen:

  • https://pixabay.com/photos/chicken-coop-farm-chickens-coop-343942/
  • https://unsplash.com/de/fotos/22fAcNW1XLI
  • https://pixabay.com/photos/roosters-hens-chickens-chicken-coop-5599141/
  • https://unsplash.com/de/fotos/EenUxvVltMs
  • https://pixabay.com/photos/chicken-hen-poultry-animal-5691062/
  • https://unsplash.com/de/fotos/ej5XXS8_2B8
  • https://pixabay.com/photos/chicken-barn-agriculture-nature-5977993/
  • https://pixabay.com/photos/chicken-chicken-coop-chicken-stairs-522922/

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