Wenn Hühner plötzlich keine Eier mehr legen, kann das verschiedene Ursachen haben, von denen viele mit einfachen Maßnahmen behoben werden können. In diesem Artikel werden wir uns auf acht Hauptursachen konzentrieren und entsprechende Lösungen vorstellen.
Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zur Eiproduktion bei Hühnern. Mangelerscheinungen durch unzureichende Ernährung treten immer dann auf, wenn die Hühner zu wenig Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe bekommen, als sie benötigen. Vor allem der Eiweißgehalt des Futters ist dabei entscheidend. Zum Ausgleich dieses Mangels kann das normale Hühnerfutter mit Mehlwürmern oder eiweißreichem Legemehl ergänzt werden. Auch die Fütterung von Bierhefe kann Abhilfe schaffen, da diese reich an B-Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen ist.
Milbenbefall im Stall sowie ein feuchtes und unhygienisches Stallklima wirken sich negativ auf die Eiproduktion aus. So ist die Rote Vogelmilbe ein häufiger Schädling in Hühnerställen und ernährt sich nachts vom Blut der Hennen, wodurch die Tiere geschwächt werden und weniger Eier legen. Hautreizungen oder Anämie sind nicht selten die Folge eines Befalls mit der Roten Vogelmilbe. Um dem vorzubeugen, empfehlen Profis eine regelmäßige Stallreinigung, bei der die Hühnerställe zusätzlich desinfiziert werden. Sollten die Hühner bereits von Milben befallen sein, so können Behandlungen mit zugelassenen Akariziden oder natürlichen Präparaten erforderlich sein.
Zusätzlich zu den bereits genannten Punkten gehören auch ein Mangel an Sonnenlicht oder falsche Lichtverhältnisse zu häufigen Ursachen für eine schlechte Eiproduktion. Um regelmäßig Eier zu legen, benötigen Hühner etwa 14 bis 16 Stunden Licht am Tag. In den Wintermonaten, wenn die Tage kürzer werden und das natürliche Sonnenlicht abnimmt, ist es nicht ungewöhnlich, dass die Eierproduktion zurückgeht. Das liegt daran, dass der circadiane Rhythmus der Hühner gestört wird. Eine Lösung ist der Einsatz von künstlichem Licht im Stall, um die fehlenden Tageslichtstunden auszugleichen.
Da Hühner sensible Tiere sind, reagieren sie empfindlich auf Stress und Veränderungen in ihrer Umgebung. Ursachen für Stress können etwa Veränderungen im Stall, in der Herdenstruktur, bei der Fütterung oder der Umgebungsgeräusche sein. Auch der Transport oder die Einstallung neuer Hennen verursachen Stress. Dieser wirkt sich negativ auf die Legeleistung aus, weshalb die Lösung darin besteht, für eine ruhige, stabile und sichere Umgebung für die Hühner zu sorgen. Regelmäßige Fütterungszeiten, eine gleichbleibende Herdenstruktur und eine ruhige Umgebung schaffen gute Voraussetzungen für eine konstante Eiproduktion.
Mit zunehmendem Hühneralter nimmt die Legeleistung von Hühnern naturgemäß ab. Haushühner können im Durchschnitt 5 bis 9 Jahre alt werden, wobei sich die Legerate mit zunehmendem Alter verringert. Dies ist ein üblicher biologischer Vorgang. Dabei gibt es keine direkte Lösung, um die Eiproduktion bei älteren Hennen zu steigern.
Eine oft übersehene, aber nicht zu unterschätzende Ursache für eine verminderte Eierproduktion ist der Mangel an ausreichendem und sauberem Trinkwasser. Hühner benötigen täglich Zugang zu einer sauberen Trinkwasserquelle, was sich auf viele Körperfunktionen, einschließlich der Eierproduktion, auswirkt. Indem man den Hühnern täglich frisches Wasser zur Verfügung stellt, verhindert man Dehydrierung und verringert das Risiko von Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser übertragen werden können.
Hühner haben natürliche Ruhephasen, in denen sie keine Eier legen, insbesondere während der Mauser. Während dieser Zeit erneuern die Hühner ihr Gefieder, eine energieaufwändige Phase, in der die Energie hauptsächlich für das Wachstum der neuen Federn und weniger für die Eiproduktion aufgewendet wird. In dieser Phase ist eine qualitativ hochwertige, protein- und nährstoffreiche Fütterung notwendig, um die Hühner bei diesem Prozess zu unterstützen. Nach Abschluss der Mauser sollte die Eiproduktion wieder ihren normalen Verlauf annehmen.
Ein überfüllter Stall führt zu Stress und Aggressionen unter den Hühnern, was sich wiederum negativ auf die Eiproduktion auswirken kann. Um sich frei bewegen und natürliche Verhaltensweisen ausleben zu können, braucht jedes Huhn ausreichend Platz. Überbelegung hingegen führt zu einem verstärkten Wettbewerb um Futter und Wasser. Dies erhöht den Stress und kann Gesundheit und Legeleistung beeinträchtigen. Abhilfe schafft ein ausreichend großes und gut strukturiertes Platzangebot, das nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Produktivität der Hennen steigert. Jeder Stall sollte dabei über ausreichend Platz, Sitzstangen und Legenester für die Anzahl der dort gehaltenen Hennen verfügen.
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