Erster Mensch in Großbritannien mit Vogelgrippe infiziert – Wie groß ist das Risiko?

29 Januar 2025
Biosicherheit
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Ein Geflügelarbeiter in Großbritannien hat sich mit der Vogelgrippe infiziert. Experten sehen dennoch kein erhöhtes Risiko für die Allgemeinheit.

In Großbritannien wurde erstmals ein Mensch mit der Vogelgrippe infiziert, meldete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am Dienstag. Laut der britischen Behörde für Gesundheitssicherheit handelt es sich um einen Mann aus Zentralengland, der auf einer Geflügelfarm arbeitete und engen Kontakt zu infizierten Tieren hatte. Trotz des Falls bleibt das Risiko für die breite Bevölkerung laut den Behörden sehr gering.

Bedeutung von Hygiene- und Schutzmaßnahmen

Auch Alastair Ward, Professor für Biodiversität und Ökosysteme an der University of Leeds, betont, dass die Gefahr für die Allgemeinbevölkerung weiterhin gering sei. Personen, die mit Geflügel arbeiten, könnten ihr Ansteckungsrisiko durch Hygienemaßnahmen wie das Tragen von Masken und den Einsatz von Desinfektionsmitteln verringern. Zudem seien Tests und Kontrollmaßnahmen entscheidend, um die Ausbreitung innerhalb von Geflügelbeständen zu verhindern.

Geflügel-Impfung – Schutz oder Risiko?

In einigen Ländern wird der Einsatz von Impfstoffen gegen die Vogelgrippe empfohlen. Laut einer aktuellen Studie im Fachblatt Science Advances birgt dies jedoch Risiken. Die Untersuchung chinesischer Virusproben von 2003 bis 2023 zeigt, dass sich das Virus in Ländern mit Impfprogrammen schneller weiterentwickelt. Offenbar passt sich das Virus an, um der durch den Impfstoff hervorgerufenen Immunität zu entgehen. Dies betrifft auch das weltweit verbreitete H5N1-Virus.

Kein erhöhtes Risiko einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung

Wendy Barclay, Professorin für Infektionskrankheiten am Imperial College London, erklärt, dass ein einzelner Fall angesichts der zahlreichen H5N1-Infektionen bei Geflügel nicht überrasche. Entscheidend sei, dass die Vogelgrippe aktuell nicht von Mensch zu Mensch übertragen wird. Eine solche Entwicklung wäre nur durch mehrere Mutationen in verschiedenen Genen möglich – ein Szenario, das bei einem Einzelfall als sehr unwahrscheinlich gilt.

Geflügelnews mit Material von FAZ
Bild: AdobeStock_Uldis

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