Ackerbohnen: Selbst angebautes Geflügelfutter

17 Juli 2024
Futter
Karin

"Für unseren Ackerbaubetrieb sind Ackerbohnen ein hervorragender Absatzmarkt und für unseren Geflügelbetrieb ein zuverlässiges und preiswertes Futtermittel mit hohem Proteingehalt, das zudem gut für den Boden und die Artenvielfalt ist“, sagt Karin Perdaems. Zusammen mit ihrem Mann Mark Knipscheer betreibt sie einen gemischten Betrieb in Lelystad (FL).

Ursprünglich sind sie Ackerbauern. Karin Perdaems (54) kennt ihren Mann aus der Landwirtschaftsschule. Sie haben beide den Ackerbaubetrieb von zu Hause übernommen und Perdaems war immer für Veldleeuwerik aktiv, die Stiftung, die damals die Nachhaltigkeit förderte, an der die Bauern aber eigentlich nichts verdienten. Doch jetzt erntet Perdaems die Früchte: "Wir können jetzt alle Kästchen für die GAP blind ankreuzen. Wir halten uns an alle Vorschriften."

Zum Beispiel verkaufen sie nie Stroh, weil es für den Boden "viel zu wertvoll" ist, und sie säen immer mit Gras unter. Außerdem ist es für sie ganz normal, ökologisch zu pflügen, und sie haben den Anbauplan auf manchmal 1:6 mit zweimaligem Getreide erweitert, aber "es kann nicht immer so extensiv sein".

Die Küken liefern einen soliden Dünger für die Felder. Perdaems verwendet auch Kompost, Rindermist und Gründünger. Das Getreidestroh lässt sie immer auf dem Acker liegen, da es den Gehalt an organischer Substanz fördert. Aber welche Einstreu liegt unter den Hähnchen? Holzspäne? Perdaems steckte einmal einige Weidenzweige in den Boden ihres neu gebauten Stalles und kam so auf die Idee, etwas mit dem bereits üppig wachsenden Holz zu machen. Als Zusatz zu oder mit Hühnermist scheint auch das gut für den Boden zu sein.

Ackerbohnen

Ackerbohnen sind ein guter Eiweißersatz für Masthähnchen, so die Erfahrung von Perdaems. Das gilt für ihren Betrieb, aber man sieht sie heute auch schon im Grundfutter. "Abgesehen davon, dass sie sich als Eiweißersatz eignet, ist sie für uns besonders kostengünstig, weil wir die Ackerbohne selbst anbauen."

Sie experimentieren seit drei Jahren und in diesem Jahr zum zweiten Mal in vollem Umfang. Sie haben jetzt zehn Durchgänge zufriedenstellend durchgeführt. Dabei berücksichtigen sie Dinge wie Klima, Trockenheit, Feuchtigkeit und zum Beispiel auch die Verfügbarkeit der Bohne. "Ist sie verfügbar? Wann können wir säen? Und natürlich ist auch die Reaktionen der Tiere wichtig“.

Ein weiterer Vorteil der Fütterung von Ackerbohnen ist nach Ansicht von Perdaems, dass sie bei den Küken das Steuer mehr denn je selbst in der Hand haben. Wenn das langsam wachsende 1-Sterne-Huhn von Beter Leven zu schnell wächst, füttern sie ein wenig mehr Weizen; wenn die Hühner etwas schneller wachsen dürfen, bekommen sie Ackerbohnen. Bei der Lagerung und Trocknung will Perdaems vielleicht noch einen Zahn zulegen: Schließlich handelt es sich noch um einen Praxistest. Für Neues und Experimente ist sie ohnehin immer zu haben.

Karin Perdaems über Feldfrüchte wie Weizen und Ackerbohnen: "Ackerbohnen sind ein gutes, preiswertes Eiweißfuttermittel."
Bei Ackerbohnen ist das Gewicht der Küken leicht zu beeinflussen.
Karin Perdaems betreibt zusammen mit ihrem Mann Mark Knipscheer einen Ackerbau- und Geflügelbetrieb in Lelystad.
Perdaems zeigt die Ackerbohnen.
Am Feldweg neben den Ackerbohnen liegen Dunghaufen bereit.
Der Cracker für Ackerbohnen.
Ruth van Schriek
Bild: Ruth van Schriek

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