Nahezu jeder neue Hühnerhalter wartet gespannt darauf, bis die Henne das erste Ei legt. In diesem Artikel klären wir, wann dieser Moment typischerweise eintritt und welche Faktoren die Eiproduktion beeinflussen.
Unter optimalen Bedingungen legt eine Henne ihr erstes Ei im Alter von etwa 20-23 Wochen. Der Zeitpunkt der Eiablage hängt jedoch immer von der Rasse ab. Hybride Hühnerrassen wie Leghorn, Sussex oder Rhode Island Red beginnen bereits in der 21. Lebenswoche mit der Eiablage. Bei Rassegeflügel wie Marans, Araucana, Wyandotte oder Orpington startet der Vorgang erst in der 22. Lebenswoche.
Gewöhnlich beginnen Hühner mit einer robusten Eiproduktion, die im Alter von etwa vier Jahren allmählich nachlässt. Mit fortschreitendem Alter nimmt die Frequenz der Eiablage ab, bis sie auf ein Minimum von einem Ei pro Woche oder sogar weniger sinkt.
Dazu eine Übersicht:
Hybriden | Rassehühner | |
Erstes Ei | Ab der 21. Lebenswoche | Ab der 22. oder 23. Lebenswoche |
Legeperiode | Bis zu 2-2,5 Jahre | Bis zu 4 Jahre oder länger |
Eier pro Jahr | Mehr als 300 Eier | Weniger als bei Hybriden |
Besonderheiten | Hybriden sind Mischlinge, die speziell für eine hohe Eierproduktion gezüchtet wurden. Sie legen in einem kürzeren Zeitraum eine größere Anzahl an Eiern. Nach rund zwei Jahren stellen sie die Eiproduktion häufig gänzlich ein. | Rassehühner haben in der Regel eine geringere Eierproduktion, legen aber über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Eier. Diese Hühner sind oft für besondere Merkmale wie Größe, Farbe oder andere ästhetische Eigenschaften gezüchtet worden. |
Normalerweise legt eine Henne ein Ei pro Tag. Das liegt am natürlichen Legemechanismus der Henne, der etwa 24 bis 26 Stunden benötigt, um ein Ei zu bilden und zu legen. Beginnend mit der Eiweißbildung, gefolgt von der Bildung der Eierschale und schließlich der Eiablage ist dieser Vorgang ein kontinuierlicher Zyklus, der normalerweise nach jedem gelegten Ei eine Pause einlegt.
In seltenen Fällen kann es jedoch vorkommen, dass ein Huhn zwei Eier an einem Tag legt. Dies ist in der Regel auf eine Störung des Legemechanismus zurückzuführen und tritt häufig bei Junghennen auf. Es ist weniger eine Frage der Rasse als eine Unregelmäßigkeit in der Eiablage.
Einige Hühnerrassen werden als "Frühleger" bezeichnet, weil sie in einem jüngeren Alter mit der Eiproduktion beginnen, während andere als "Spätleger" bezeichnet werden, weil sie etwas mehr Zeit benötigen, bis sie ihr erstes Ei legen. Araucana-Hühner, Leghorns und Sussex-Hühner gelten als frühlegende Rassen, während die Eiablage bei Orpingtons, Plymouth Rocks und New Hampshire Hühnern erst spät beginnt.
Hühnerrasse | Legebeginn | Frühlegende/Spätlegende Rassen |
Araukaner | Ab der 20. Lebenswoche | Frühlegende Rasse |
Bresse | Ab der 20. Lebenswoche | Frühlegende Rasse |
Leghorn | Ab der 21. Lebenswoche | Frühlegende Rasse |
Sussex | Ab der 21. Lebenswoche | Frühlegende Rasse |
Wyandotte | Ab der 22. Lebenswoche | Frühlegende Rasse |
Marans | Ab der 23. Lebenswoche | Mittel |
Orpington | Ab dem 6. Monat | Spätlegende Rasse |
Plymouth Rock | Ab dem 6. Monat | Spätlegende Rasse |
New Hampshire | Ab dem 6. Monat | Spätlegende Rasse |
Nicht nur die Rasse, also ob es sich um Hybriden oder Rassehühner handelt, beeinflusst die Legeleistung. Auch die Fütterung spielt eine wichtige Rolle. Hennen, die unter Nährstoffmangel leiden, haben eine geringere Legeleistung. Insbesondere Kalkmangel ist problematisch, da Kalk für die Bildung der Eierschale benötigt wird und ein Mangel zu dünnen oder brüchigen Eierschalen führen kann. Eine ausreichende Nährstoffversorgung, insbesondere mit Kalzium, ist für eine konstante Eiproduktion unerlässlich.
Sind die Hennen von Hühnerkrankheiten wie der Roten Vogelmilbe, Marek oder Wurmbefall betroffen, wirkt sich dies negativ auf die Legeleistung aus. Stress oder ungünstige, zu kalte oder zu warme Temperaturen sind ebenfalls Faktoren, die vermieden werden sollten, um die Eiproduktion hoch zu halten.
Hennen reagieren auf natürliches Licht und beginnen eher zu legen, wenn die Tage länger werden. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass die Eiproduktion in den Wintermonaten, wenn die Tageslänge kurz ist, zurückgeht. Eine Möglichkeit, die Legeleistung in dieser Zeit zu steigern, ist die Bereitstellung von zusätzlichem Licht im Stall.
Legepausen sind normal und treten häufig im Winter auf, wenn die Tage kürzer sind. Diese Pausen können einige Tage bis mehrere Wochen dauern. Bei längeren Legepausen kann es ratsam sein, einen Tierarzt aufzusuchen.
Die häufigsten Gründe, warum Hühner aufhören, Eier zu legen, und mögliche Lösungen:
Ursache | Beschreibung | Lösung |
Legepausen | Legepausen sind normal und treten oft im Winter auf, wenn die Tage kürzer sind. Diese Pausen können von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen dauern. | Geduld haben |
Gesundheitliche Probleme | Krankheiten, Parasiten oder Verletzungen können dazu führen, dass Hennen aufhören, Eier zu legen. | Einen Tierarzt für die Behandlung aufsuchen |
Stress | Hühner sind stressanfällig. Umzüge, Raubtiere, Lärm oder das Hinzufügen neuer Hühner zum Schwarm können unter Umständen Stress bei den Hühnern verursachen - mit der Folge, dass die Eiproduktion beeinträchtigt wird. | Stressfaktoren auf ein Minimum reduzieren |
Ernährung | Eine unzureichende oder unausgewogene Ernährung beeinflusst die Eierproduktion zum Negativen. | Die Ernährung der Hennen umstellen, in Absprache mit einem Tierarzt |
Alter | Die Legeleistung nimmt mit zunehmendem Alter ab. | / |
Quellen:
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