Kokzidien beim Huhn: Symptome, Ursachen, Behandlung

Kokzidien beim Huhn: Symptome, Ursachen, Behandlung

Die Kokzidiose ist eine der vorherrschenden Krankheiten in der Hühnerhaltung und stellt ein erhebliches Problem in der heutigen Tierhaltung dar. Die Auswirkungen dieser Krankheit sind enorm, nicht nur wegen der Verluste in der Tierpopulation, sondern auch wegen der Kosten für den Einsatz von Kokzidiosebekämpfungsmitteln. In diesem Artikel werden die Symptome und Ursachen näher beleuchtet und Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt.

Was ist Kokzidiose bei Hühnern?

Die Kokzidiose ist eine parasitäre Erkrankung, die vor allem bei Geflügel, insbesondere Hühnern, auftritt. Die Krankheit manifestiert sich in verschiedenen Teilen des Verdauungstraktes der Vögel.

Bei Hühnern gibt es mehrere Varianten von Parasiten der Familie Eimeria, die diese Krankheit verursachen. Im Blinddarm ruft der Parasit Eimeria tenella eine Entzündungsreaktion hervor, die zu Blutungen im Drüsengewebe führt. Mehrere Kokzidienarten können gleichzeitig aktiv sein, insbesondere wenn aggressive Erreger wie Eimeria necatrix und Eimeria tenella zusammen auftreten.

Im Enddarm sind es häufig die Arten Eimeria brunetti und Eimeria gallopavonis, die zu schleimigen Durchfällen, selten auch zu blutigen Durchfällen führen. Bei diesen Formen der Kokzidiose ist der Flüssigkeitsverlust eine häufige Ursache, warum Kokzidieninfektionen tödlich verlaufen, mit einer Sterblichkeitsrate von rund 30 %.

Während erwachsene, gesunde Tiere einen leichten Befall mit diesen Parasiten in der Regel überwinden, führt ein starker Befall in der Regel zu einer Kokzidiose. Besonders junge Küken, deren Abwehrsystem noch nicht vollständig entwickelt ist, oder bereits geschwächte Tiere sind anfällig für diese Erkrankung.

Woran erkenne ich Kokzidien bei Hühnern? Die Symptome im Überblick

Ein Befall mit diesen Parasiten äußert sich häufig durch Symptome wie wässrigen oder blutigen Durchfall. Außerdem können befallene Hühner an Gewicht verlieren, da die Parasiten die Nährstoffaufnahme im Darm beeinträchtigen. Oft wirken die Hühner lethargisch, zeigen vermindertes Interesse an Futter und Wasser, sträuben ihr Gefieder und ziehen sich zurück. Bei Legehennen kann es sogar zu einer verminderten Eierproduktion kommen.

Eine Form der Erkrankung betrifft den Blinddarm und wird als "rote Kükenruhr" bezeichnet. Sie tritt vorwiegend bei Jungtieren auf und betrifft vor allem Junghennen im Alter von 6 bis 8 Wochen. Zu den Symptomen gehören zunächst breiiger, später wässriger und blutiger Durchfall, verminderte Futteraufnahme, Lethargie und struppiges Gefieder.

Eine andere Form der Kokzidiose befällt den Dünndarm. Sie kann Hühner jeden Alters und den gesamten Bestand befallen, wobei junge und geschwächte Tiere besonders anfällig sind. Die Hauptsymptome dieser Krankheit sind eine Entzündung des Dünndarms und eine gestörte Verdauung, die zu Durchfall und Gewichtsverlust führt.

Die dritte Form betrifft den Enddarm und kann ebenfalls Hühner jeden Alters befallen. Die Hühner wirken oft müde und im Kot kann Blut nachgewiesen werden.

Interessanterweise führt eine durchgemachte Kokzidiose oder eine leichte Infektion mit Kokzidien in den meisten Fällen zu einer Immunität gegen die Krankheit. Bei älteren Tieren findet häufig kein Ausbruch der Krankheit mehr statt, sie können aber dennoch als Überträger fungieren.

Erkennung und Behandlung von Kokzidien beim Huhn

Um die genaue Ursache und den spezifischen Kokzidienerreger festzustellen, ist eine detaillierte Kotuntersuchung durch den Tierarzt oder ein Labor erforderlich. Nach dem Erregernachweis erfolgt die Behandlung mit Medikamenten, die Kokzidiostatika enthalten und spezifisch gegen diese Erreger wirken. Diese werden in der Regel vom Tierarzt in Pulverform bereitgestellt und den Hühnern über das Trinkwasser verabreicht.

Kokzidien beim Huhn

Vorbeugung von Kokzidien bei Hühnern

Die Erreger werden häufig von älteren Hühnern ausgeschieden, die selbst keine Krankheitssymptome zeigen, da sie bereits eine Infektion überstanden haben. Diese Mikroorganismen verbleiben im Kot und können, sobald sie in die Umwelt gelangen, junge oder geschwächte Hühner infizieren. Kokzidien gelten als resistent gegenüber Umwelteinflüssen und können über lange Zeiträume infektiös bleiben. Eine Überbelegung der Ställe sollte daher vermieden werden. Da Kokzidien ein feuchtes, warmes und nährstoffreiches Milieu bevorzugen, empfiehlt es sich, die Stallumgebung trocken, sauber, gut belüftet und frei von Futterresten zu halten.

Um einen Ausbruch der Hühnerkrankheit zu verhindern, bedarf es zudem vorbeugenden Maßnahmen. Eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Ställe ist unerlässlich. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Desinfektionsmittel gegen resistente Kokzidienoozysten wirksam sind. Es muss sich um spezifische Desinfektionsmittel handeln, die explizit gegen diese Oozystenformen getestet und bestätigt wurden.

Probiotika, also lebende Mikroorganismen, können die Darmgesundheit unterstützen und damit das Immunsystem stärken. Es gibt spezielle Ergänzungsfuttermittel, die auf die Bedürfnisse junger Küken abgestimmt sind. Sie enthalten wichtige Vitamine und Spurenelemente sowie probiotische Bakterien. Auch natürliche Zusätze wie Oregano und bestimmte Flechten können die Verdauung unterstützen, sind aber kein Ersatz für Medikamente, die das Wachstum von Kokzidien hemmen. Auch eine Impfung der Küken kann dazu beitragen, das Erkrankungsrisiko zu senken.

Vorbeugungsmaßnahmen gegen Kokzidien bei Hühnern auf einen Blick:

  • Überbelegung von Ställen vermeiden
  • Stallumgebung trocken halten
  • Regelmäßige Stallreinigung
  • Gezielte Stall-Desinfektion
  • Verwendung spezifischer Desinfektionsmittel
  • Probiotika zur Darmgesundheit
  • Ergänzungsfuttermittel für Küken
  • Natürliche Zusätze nutzen
  • Medikamentöse Vorbeugung
  • Impfung der Küken

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Kokzidien bei Hühnern

Können sich Hühner mit Kokzidien anstecken?

Ja, Hühner können von Kokzidien befallen werden. Dabei handelt es sich um einzellige Darmparasiten, die vor allem bei jungen oder geschwächten Tieren zu gesundheitlichen Problemen führen.

Was hilft gegen Kokzidien bei Hühnern?

Die Behandlung von Kokzidien bei Hühnern erfolgt in der Regel mit speziellen Medikamenten, so genannten Kokzidiostatika. Diese werden häufig über das Trinkwasser verabreicht. Außerdem ist eine gute Stallhygiene wichtig, um einen erneuten Befall zu verhindern.

Wie erkenne ich Kokzidien bei Hühnern?

Anzeichen für einen Kokzidienbefall bei Hühnern können Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und blutiger Durchfall sein. Eine genaue Diagnose kann durch eine Kotuntersuchung beim Tierarzt gestellt werden.

Quellen:

  • https://roehnfried.de/die-kokzidiose/
  • https://www.eierschachteln.de/blog/kokzidien/
  • https://www.huehner-haltung.de/haltung/gesundheit/krankheiten/kokzidiose/
  • https://www.msd-tiergesundheit.de/fokusthemen/kokzidiose-beim-huhn/
  • https://stengel-fussring.com/kokzidien/
  • https://ilkasfarm.de/huehnerkrankheiten/kokzidien-rote-kuekenruhr/

Bildquellen:

  • Geflügelnews
  • Canva

Andere Themen