Das Sachsenhuhn wurde ursprünglich in den 1930er Jahren gezüchtet, um eine leistungsfähige und widerstandsfähige Landhuhnrasse zu schaffen. Es hat seine Bedeutung bis heute bewahrt und wird sowohl in der Hobbyhaltung als auch in der professionellen Kleinlandwirtschaft eingesetzt. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über diese Hühnerrasse.
Hier finden Sie einen kurzen Steckbrief über das Sachsenhuhn:
Eigenschaft: | Beschreibung: |
Herkunft | Das Sachsenhuhn stammt aus Sachsen, genauer dem Erzgebirge. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts gezüchtet, um die lokale Bevölkerung mit Geflügelfleisch und Eiern zu versorgen. |
Gattungen | Haushuhn |
Lateinischer Name | Gallus gallus domesticus |
Farben | weiß, schwarz, gelb, gesperbert |
Größe | mittelgroß, kräftige und langgestreckte Form mit breiter Sattelpartie |
Gewicht | Hahn: 2,5-3 kg, Henne: 2-2,5 kg |
Legeleistung | bis zu 180 Eier pro Jahr |
Eierschalenfarbe | weiß bis cremefarben |
Eigewicht | ca. 55 Gramm |
Lebenserwartung | 5-7 Jahre |
Besonderheiten | Robustheit, Genügsamkeit und Anpassungsfähigkeit an karges und raues Klima. Die Zucht zielte nicht auf äußerliche Merkmale, sondern auf praktische Aspekte ab. |
Haltung | Freilandhaltung oder Stallhaltung |
Flugfähigkeit | schlecht |
Herkunftsland | Deutschland |
Das Sachsenhuhn, eine im 19. Jahrhundert in Sachsen im Erzgebirge entstandene Hühnerrasse, spiegelt die traditionsreiche Geschichte und Kultur dieser Region wider. Entstanden aus der Notwendigkeit, die kleinbäuerlichen Betriebe mit Geflügelfleisch und Eiern zu versorgen, wurde bei der Zucht Wert auf Genügsamkeit, Robustheit und Anpassungsfähigkeit an das raue Klima gelegt. Die Ursprungsrassen sind das asiatische Schwarze Langschan und das Schwarze Minorkas aus dem Mittelmeerraum, die durch das Sumatrahuhn ergänzt wurden, um die Größe des Kammes und der Kehllappen zu verringern und Frostschäden zu vermeiden.
Im Jahr 1914 wurde das Schwarze Sachsenhuhn erstmals als Rasse anerkannt. Der 1921 gegründete Verein „Sachsen- und Zwergsachsenhuhn e.V." trieb die Zuchtarbeit voran und führte neue Farbschläge ein. Trotz der Beliebtheit bis zum Zweiten Weltkrieg führten Krieg und Teilung Deutschlands zu einem drastischen Rückgang der Bestände und die Rasse geriet fast in Vergessenheit. Erst die Zusammenarbeit der Zuchtvereine in Ost- und Westdeutschland nach der Wiedervereinigung ermöglichte den Erhalt der Rasse. Eine Zählung im Jahr 2009 ergab mit etwa 600 Tieren einen geringen Bestand, der das Sachsenhuhn auf die Rote Liste der gefährdeten Haustierrassen setzte. Das Sachsenhuhn ist zwar wieder auf dem Vormarsch, aber gilt nach wie vor als Seltenheit auf unseren Höfen.
Die Sachsenhühner haben ein harmonisches Erscheinungsbild. Mit einem Gewicht von etwa 2,5 bis 3,5 kg bei den Hennen und 3 bis 4 kg bei den Hähnen gehören sie zu den mittelschweren Hühnerrassen. Die Farben des Gefieders sind vielfältig, besonders beliebt sind die Farben schwarz, weiß, gesperbert und blau. Die Hühner haben einen gut entwickelten Kamm, besonders prächtig bei den Hähnen, und einen kräftigen, gut bemuskelten Körper.
Mit einer durchschnittlichen Legeleistung von bis zu 180 Eiern pro Jahr, die etwa 55 Gramm wiegen, gelten die Sachsenhühner als fleißige Legehennen. Hervorzuheben ist ihre kontinuierliche Legeleistung, die auch im fortgeschrittenen Alter nicht wesentlich nachlässt. Dies unterscheidet sie von vielen anderen Hühnerrassen. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Sachsenhühner liegt bei 5 bis 6 Jahren, bei den Hähnen bei bis zu 7 Jahren.
Auch in der Haltung und Pflege sind Sachsenhühner recht anspruchslos. Der Gluckenanteil beim Sachsenhuhn liegt bei etwa 30 Prozent. Hennen, die zur Glucke werden, erweisen sich als zuverlässig und fürsorglich im Umgang mit ihren Küken. Die Aufzucht unter natürlichen Bedingungen mit Schwerpunkt auf natürlicher Nahrung wie Insekten und Gräser führt zu vitalem und leistungsfähigem Nachwuchs. Die Küken selbst sind von Anfang an sehr lebhaft und zeigen einen starken Bewegungsdrang.
Sachsenhühner gelten als robust und sind lebhafte und bewegungsfreudige Tiere, die jedoch mit zunehmendem Alter und Gewicht an Flugfähigkeit verlieren. Für die Haltung ist ein Zaun von mindestens 1,4 m Höhe ausreichend.
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