In ovo-Modell sagt die Pathogenität des Vogelgrippevirus voraus

08 Mai 2024
Krankheiten
Legehennen im Auslauf

Forscher des Wageningen Bioveterinary Research haben ein In-ovo-Modell entwickelt, um die Virulenz (oder das pathogene Potenzial) von Vogelgrippeviren zu bewerten.

Vogelgrippeviren unterscheiden sich in ihrer Virulenz bzw. ihrem pathogenen Potenzial. Viren, die nur leichte Symptome verursachen, können unerkannt bleiben, was das Risiko der Virusausbreitung verringern könnte.

Der Doktorand Luca Bordes entwickelte zusammen mit Kollegen des Wageningen Bioveterinary Research (WBVR, Teil der Wageningen University & Research) ein In-ovo-Modell zur Bewertung der Virulenz von Vogelgrippeviren. "Unser Modell kann zur schnellen Bewertung der Virulenz dieser Viren verwendet werden und ermöglicht so einen gezielteren Ansatz zur HPAI-Überwachung", so Bordes.

Schneller Nachweis

Um das Design und die Zuverlässigkeit des In-vitro-Modells zu bestimmen, wurden fünf aktuelle H5-Viren mit bekannten Virulenzmerkmalen hinsichtlich der Replikationsrate, der mittleren Zeit bis zum Tod und der Virusausbreitung im Embryo verglichen. Es wurden erhebliche Unterschiede in der Virulenz zwischen den H5-Viren und zwischen den Geflügelarten festgestellt. Die Ergebnisse der Studie zeigen das Potenzial von In-ovo-Modellen.

"In-ovo-Modelle sind nicht geeignet, die derzeit zur Bestimmung der Virulenz hochpathogener aviärer Influenzaviren (HPAI) verwendeten Tierstudien direkt zu ersetzen. Unser Modell kann jedoch zur schnellen Bestimmung der Virulenz neuer HPAI-Viren verwendet werden. Das Modell unterstützt auch die Erforschung potenzieller Virulenzfaktoren, die dazu beitragen können, die Überwachung bei Geflügel besser zu steuern", erklärt Bordes.

Zusätzliches Werkzeug

"Da unser Modell die geringen Unterschiede in der HPAI-Virulenz sowohl bei Hühnern als auch bei Enten erkennen kann, gehen wir davon aus, dass auch Unterschiede in der Virulenz zwischen LPAI- und HPAI-Viren mit diesem Modell nachgewiesen werden können." Die in dieser Studie entwickelten Ex-vivo-Modelle sind kostengünstiger, verwenden keine erwachsenen Tiere und sind weniger zeitaufwändig als die derzeit verwendeten tiergestützten Modelle.

Nach Ansicht des Forscherteams zeigen die Ergebnisse dieser Studie, dass Ex-vivo-Modelle sehr wertvolle Instrumente für die Risikobewertung von HPAI-Viren sind und einen gezielteren Ansatz für die HPAI-Überwachung ermöglichen, der sowohl der Gesundheit von Menschen als auch von Tieren zugutekommt.

Tom Schotman
Bild: Ellen Meinen

Reagieren

Geflügelnews lädt Sie ein, auf Artikel zu reagieren und schätzt Reaktionen mit Inhalt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, beleidigende oder kommerziell motivierte Reaktionen ohne Angabe von Gründen zu entfernen.