Der kanadische Veterinärmediziner Prof. Jean-Pierre Vaillancourt sieht in Mikrochips und Sensoren die Zukunft, die Ausbreitung der hochpathogenen Aviären Influenza zu verhindern. „Um künftige Ausbrüche des Virus zu vermeiden, brauchen wir einen Paradigmenwechsel in der Biosicherheit, der neue Technologien zur Überwachung der landwirtschaftlichen Aktivitäten einschließt“, sagte Vaillancourt kürzlich auf dem Poultry Tech Summit in Atlanta, Georgia (USA).
Mit Mikrochips und Sensoren vor der Vogelgrippe schützen
"Was die Biosicherheit betrifft, so ergreifen wir in den landwirtschaftlichen Betrieben heute noch Maßnahmen, die bereits vor über 2.000 Jahren bekannt waren", sagt Jean-Pierre Vaillancourt, Professor an der Fakultät für Veterinärmedizin der Universität Montreal: „Wir konzentrieren uns auf die Verringerung von Kontaminationsquellen und auf die Schaffung eines Abstands zwischen dem Geflügelbestand und einer möglichen Kontamination.“
Sensoren zur Temperaturüberwachung
Doch traditionelle Ansätze der Biosicherheit hätten die Ausbreitung der hochpathogenen Vogelgrippe im Jahr 2022 nicht verhindern können, so der Veterinärmediziner. Deshalb seien neue Technologien ins Auge zu fassen. Zum Beispiel könnten neu entwickelte Temperaturüberwachungssensoren dafür sorgen, dass Geflügelställe, Käfige, Transportfahrzeuge und alle anderen potenziellen Kontaminationsquellen zwischen den Herden ordnungsgemäß desinfiziert werden. "Mit den Sensoren kann man garantieren, dass die Temperatur und die Dauer der Desinfektion eingehalten werden, so dass man ziemlich sicher sein kann, dass man alle Krankheitserreger beseitigt hat", so Vaillancourt.
Mikrochips für Echtzeit-Feedback
Eine weitere neue Technologie zur Verbesserung der Biosicherheit seien Mikrochips, die in die persönliche Schutzausrüstung oder in eine Handdesinfektionsstation eingesetzt werden. Die Mikrochips erkennen, ob die persönliche Schutzausrüstung außerhalb des Gebäudes getragen wird und ob Biosicherheitsverfahren eingehalten werden oder nicht. „Einer der wichtigsten Vektoren für die Verbreitung von Krankheiten sind Menschen, die Geflügelställe betreten und verlassen“, gibt Vaillancourt zu bedenken. "Wir wissen nicht, wohin Mitarbeiter gehen, sobald sie das Gebäude verlassen, denn wir sind nicht Big Brother." Die Technologie der Mikrochips könne jedoch dazu beitragen, die Einhaltung der Biosicherheitsprotokolle zu verbessern, da sie den Mitarbeitern ein Echtzeit-Feedback geben und den Managern helfen können, Bereiche zu identifizieren, in denen zusätzliche Schulungen erforderlich sind.
Textquellen: Cordula Möbius & www.wattagnet.com
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