Vektorimpfstoffe können Vogelgrippe unter Kontrolle bringen

05 Februar 2023
Impfung
Vektorimpfstoffe

Die neueste Generation des Vektorimpfstoffs HVT-H5 kann die Vogelgrippe unter Kontrolle bringen, wobei sich Feldinfektionen von Impfungen unterscheiden, sagt der niederländische Geflügeltierarzt Rogier van Leeuwen.

Van Leeuwen stellt klar: "Es gibt viele Arten von Impfstoffen auf dem Markt, auch gegen die Vogelgrippe. Und weitere sind in der Entwicklung. Doch die Vorschriften in der Welt beruhen auf altmodischen Vogelgrippe-Impfstoffen. Diese Vorschriften behindern nun den freien Handel mit AI-geimpften Tieren oder deren Erzeugnissen, während die ganze Welt unter Ausbrüchen der Vogelgrippe leidet".

Lebenslang

Gerade die modernen Impfstofftypen (HVT-Vektor, DNA, mRNA) haben nach Aussagen des Geflügeltierarztes viele Vorteile. Bei den HVT-Vektorimpfstoffen ist ein Herpesvirus der Vektor, der Träger, und ein Teil von H5 ist eingebaut. "Vergleichen Sie es mit dem Menschen. Wenn sie sich mit dem Herpesvirus (Lippenherpes) infiziert haben, sind sie lebenslang Träger. Deshalb bietet dieser Vektorimpfstoff einen lebenslangen Schutz, so dass das Geflügel nur einmal geimpft werden muss. Wenn die Vogelgrippe vorbeikommt, ist das Huhn bereit, das H5 auszuschalten", sagt Rogier van Leeuwen. Die maternalen Antikörper spielen bei dieser Art von Impfung keine Rolle. Die HVT-Vektorimpfstoffe gegen verschiedene Krankheiten sind seit 2008 auf dem europäischen Markt.

Überwachung

Das derzeitige System zur Überwachung der Vogelgrippe muss nach Ansicht des Geflügeltierarztes Rogier van Leeuwen nicht umgestoßen werden. Geimpfte Tiere trügen nur einen Teil des Virus (H5) in sich, und sie entwickelten nur gegen H5 eine Abwehrkraft. Die Überwachung befasse sich aber mit anderen Teilen des Grippevirus: Tiere, die geimpft und nicht infiziert seien, hätten die anderen Teile nicht. 

Nach Aussagen von Van Leeuwen ist noch nicht klar, wie ein intensives Überwachungsprogramm aussehen wird: Geimpfte Tiere werden (fast) keine Krankheiten zeigen, so dass eine intensive Überwachung erforderlich ist, um Infektionen festzustellen.

In Frankreich sind die Feldversuche zu Impfung abgeschlossen, die Berichterstattung wird im Februar/März erfolgen. Die Ergebnisse der niederländischen Laborstudie werden voraussichtlich Ende Januar veröffentlicht.

Kapazität

Ceva stellt bereits den Impfstoff HVT-H5 her: rund 300 Millionen Dosen jährlich für Länder, in denen die Impfung gegen die Vogelgrippe erlaubt und das Produkt zugelassen ist. Es wird intensiv daran gearbeitet, dass diese Impfstoffe in Europa zugelassen werden. "Der HVT-H5-Impfstoff kann in-ovo oder subkutan am ersten Tag sowohl bei Lege- als auch bei Masthühnern verabreicht werden, und zwar in Kombination mit anderen Impfstoffen, z. B. gegen Gumboro ", sagt Van Leeuwen und weist darauf hin, dass es angesichts des Alters der Legehennen noch mindestens 80 Wochen dauern wird, bis alle Tiere geimpft werden können. "Die neueste Generation der Vektorimpfstoffe macht die Vogelgrippe besser beherrschbar. Gute Biosicherheit bleibt aber wichtig, um Ausbrüche der Vogelgrippe zu verhindern.“

Monique van Loon
Bild: Cordula Möbius

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erich zapp - vor 1 Jahr
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adolf - vor 1 Jahr
steht nur scheiße drin