EU-Kommission: Neue Regeln zur Vogelgrippe-Impfung ab Mitte März

Am vergangenen Montag (20. Februar) hat die Europäische Kommission neue Vorschriften zur Harmonisierung der Impfung „gegen die schwersten Tierkrankheiten“ angekündigt, meldet die Plattform euractiv.com. Damit will sie die Ausbreitung der Vogelgrippe verhindern beziehungsweise kontrollieren. 

Die am 20. Februar 2023 bekannt gegebenen Vorschriften sollen den Einsatz von Impfungen zur Verhinderung oder Kontrolle der Ausbreitung der Vogelgrippe harmonisieren, erklärte die Kommission. Dies werde die sichere Verbringung von Tieren und Erzeugnissen aus Betrieben und Gebieten, in denen geimpft wurde, ermöglichen. 

Angesichts des schwersten Ausbruchs in der jüngeren Geschichte der EU erklärte die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Stella Kyriakides, dass der Kampf gegen die Vogelgrippe "an erster Stelle unserer Prioritäten" stehe. "Diese Ausbrüche verursachen enorme Schäden für den Agrarsektor und behindern den Handel."

Frankreich drängt EU-Staaten

Der französische Landwirtschaftsminister Julien Denormandie habe inzwischen angekündigt, so euractiv weiter, dass in Frankreich demnächst zwei Impfstoffe getestet werden. Ziel sei es, diese Impfstoffe für alle 27 EU-Mitgliedstaaten zuzulassen. 

Für die AVEC, die den europäischen Geflügelfleischsektor vertritt, ist der Schritt hin zu einem gemeinsamen EU-Rahmen für die Impfung ein willkommener Schritt. Der Verband erklärt, dass es angesichts der Entwicklung des Virus in den letzten Jahren "immer schwieriger wird, HPAI ohne Impfung zu kontrollieren". Der Verband warnte jedoch, dass die Impfung "nicht die Lösung ist, die das Problem der Vogelgrippe ein für alle Mal lösen wird".  Sie sei vielmehr ein Teil einer Strategie, wie die AVEC-Generalsekretärin Birthe Steenberg gegenüber euractiv.com betonte. So müssten beispielsweise strenge Überwachungsprogramme zur Kontrolle der Wirksamkeit von Impfstrategien eingeführt werden. Diese müssten als Maßnahmen betrachtet werden, die für die Gesellschaft als Ganzes notwendig seien. Auch mit dem Handel müsse man sich befassen, um Handelsbarrieren als Folge der Impfung gegen die Krankheit zu vermeiden. 

Die neuen Vorschriften, die mit den internationalen Standards der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH, früher OIE) übereinstimmen, treten am 12. März 2023 in Kraft.