Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt einen Kredit von 40 Mio. Euro zur Geschlechtsbestimmung im Ei zur Verfügung. Die Bank gab jetzt die Unterzeichnung eines entsprechenden Kreditvertrages mit dem niederländischen Start-up namens „In Ovo“ e bekannt. Die Gelder sollen vor allem für den Ausbau der firmeneigenen „Ella-Technologien“ verwendet werden.
Die Finanzierung der EIB fällt unter das Förderprogramm InvestEU, das zwischen 2021 und 2027 mit insgesamt 372 Mrd. Euro Investitionen zum Erreichen von EU-Zielen anschieben soll.
Geschlechtserkennung nach neun Tagen
Die Hochdurchsatz-Screening-Anlage von In Ovo erkennt das Geschlecht der Küken im Ei nach neun Tagen Bebrütung. Hierfür werden den Eiern in Schnellverfahren Proben entnommen. Mittels einer Massenspektrometrie wird „innerhalb einer Sekunde“ die Konzentration eines bestimmten Biomarkers analysiert. Durch die schnelle Beprobung können laut In Ovo die weiblichen Eier im Anschluss sofort wieder in den Brutschrank zurückgelegt werden. Konkret bedeute dies, dass in den Brutbetrieben nur Legehennen ausgebrütet würden und die männlichen Küken nicht mehr getötet werden müssten.
Abbruch der Bebrütung bis spätestens 13. Bebrütungstag
In Deutschland ist das früher übliche Töten von männlichen Küken seit dem 1. Januar 2022 gesetzlich verboten. Betriebe müssen die männlichen Legeküken seither entweder lebend vermarkten oder vor Tötung der Embryos im Ei eine Geschlechtsbestimmung durchführen lassen. Ab 2024 hat der Abbruch der Bebrütung männlicher Hühnerembryonen bis spätestens zum 13. Bebrütungstag zu erfolgen. Bis zu diesem Tag ist der Abbruch nach neuen Erkenntnissen für die Küken schmerzfrei.
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