September 2024: Zwischen Fortschritt und Frust

27 Dezember 2024
Deutschland
Biosicherheit von Legehennen

Am Ende des Jahres ist es an der Zeit, zurückzublicken. Was ist im vergangenen Jahr passiert, womit haben wir uns beschäftigt oder wofür haben wir uns interessiert. Auf geflügelnews.de werfen wir noch einmal ein Auge auf die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2024.

Im September hat sich einiges getan: In Niedersachsen gibt’s einen Push für mehr Biosicherheit in den Geflügelbetrieben – wer den Check macht, ist auf der sicheren Seite. Wiesenhof geht voran und präsentiert stolz das neue Herkunftslabel „Gutes aus Deutscher Landwirtschaft“. Doch nicht alles läuft rund: Landwirte beißen sich die Zähne an Genehmigungen für tierfreundlichere Ställe aus. Zwischen Tierwohl und Umweltschutz knirscht es ordentlich. Ein Monat voller Bewegung, aber auch Zündstoff!

Niedersachsen: Post von der Tierseuchenkasse

Geflügelhalter in Niedersachsen erhalten bald Post von der Tierseuchenkasse (TSK). Jeder Betrieb wird zu einem kostenlosen Biosicherheitscheck eingeladen, inklusive Erstellung eines Seuchenvorsorgekonzepts. Diese Maßnahme soll künftige Seuchenzüge wie die von 2020 bis 2023, die rund 200 Betriebe betrafen, besser eindämmen. Wer den Check künftig nicht nachweisen kann, riskiert im Schadensfall Kürzungen bei Entschädigungen. Allein in den letzten zehn Jahren zahlte die TSK 56 Millionen Euro für Geflügelpestfälle.

Geflügelwirtschaft startet neue Kampagne

Mit „Geflügel schmeckt. Made in Germany.“ startete die deutsche Geflügelwirtschaft am 2. September ihre neue Werbekampagne. Echte Menschen aus verschiedenen Regionen Deutschlands stehen für Qualität und Herkunft ein. Ziel der Kampagne ist, die gesellschaftliche Bedeutung der Geflügelbranche zu unterstreichen. Ausgespielt wird die Kampagne über Print, Radio, Online und im öffentlichen Raum in Großstädten wie Berlin, München und Hannover.

Wiesenhof: Vorreiter beim neuen Herkunftskennzeichen

Wiesenhof ist die erste Fleischmarke, die das neue Label „Gutes aus Deutscher Landwirtschaft“ verwendet. Dieses Herkunftskennzeichen garantiert, dass alle Produktionsschritte in Deutschland stattfinden. Die Initiative wurde von Handel, Industrie und Landwirtschaft entwickelt und wird von großen Handelsketten wie REWE, EDEKA und ALDI unterstützt.

Niedersachsen: Kritik an fehlenden Genehmigungen für Ställe

Niedersachsens Landwirte kritisieren die Schwierigkeiten beim Umbau von Ställen für höhere Haltungsstandards (Stufe 3 oder 4). Besonders Außenklimaställe und Ausläufe scheitern häufig an Genehmigungen. Der Zielkonflikt zwischen Tierwohl und Umweltschutz erschwert die Umsetzung, was Landwirte wie Christoph Klomburg, Vorsitzender des Landvolks Mittelweser, kritisieren. Die Thematik steht auch im Fokus der aktuellen Diskussion um die Novelle des Tierschutzgesetzes.

Geflügelnews
Bild: Kristoffer Finn

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