Juli 2024: Antibiotika-Kontrolle neu gedacht - Niedersachsen geht eigene Wege

22 Dezember 2024
Deutschland
Masthähnchenstall

Am Ende des Jahres ist es an der Zeit, zurückzublicken. Was ist im vergangenen Jahr passiert, womit haben wir uns beschäftigt oder wofür haben wir uns interessiert. Auf geflügelnews.de werfen wir noch einmal ein Auge auf die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2024.

Niedersachsen optimiert die Antibiotikakontrolle, die Haltungsform-Kennzeichnung wird transparenter, und die Initiative Tierwohl sowie Rewe setzen auf strengere Standards für Schweine- und Geflügelhaltung. Das waren Schlagzeilen im Monat Juni 2024.

Niedersachsen: Neue Wege bei der Antibiotikaminimierung

Niedersachsen strukturiert die Kontrolle der Antibiotikaminimierung in der Tierhaltung neu. Zukünftig liegt die Grundzuständigkeit beim Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Kommunale Veterinärbehörden können jedoch unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin die Überwachung übernehmen, wenn sie dies beantragen. Das Optionsmodell wurde in Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden eingeführt und soll Effizienz sowie Kontrolle verbessern.

Haltungsform-Kennzeichnung: Jetzt fünf Stufen

Seit dem 1. Juli 2024 gibt es im Handel eine erweiterte Haltungsform-Kennzeichnung für Fleisch- und Milchprodukte. Die bisherigen vier Stufen wurden um die neue Stufe 5 für Bio-Programme ergänzt, gekennzeichnet durch eine dunkelgrüne Farbe. Die übrigen Stufen wurden leicht angepasst und entsprechen nun den geplanten staatlichen Tierhaltungskennzeichnungsstufen.

Initiative Tierwohl: Neue Programme ab 2025

Die Initiative Tierwohl (ITW) plant ab Januar 2025 neue Vorgaben für die Schweine- und Geflügelhaltung.

  • In der Schweinemast wird das Programm an die Stufe 2 der staatlichen Tierhaltungskennzeichnung angepasst.
  • In der Hähnchen- und Putenhaltung müssen künftig Strukturierungselemente eingesetzt werden, um die Haltungsbedingungen weiter zu verbessern.

Rewe: Strengere Richtlinie für Masthühner

Rewe hat seine Anforderungen an die Haltung von Masthühnern mit einer neuen Tierschutz-Richtlinie verschärft, die bis 2030 vollständig umgesetzt werden soll. Die Grundlage bildet weiterhin die Haltungsform 3, die strenge Kriterien wie eine maximale Besatzdichte von 29 kg/m², den ständigen Zugang zu Außenklimabereichen sowie Beschäftigungsmaterial für die Tiere vorsieht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Verwendung robuster Hühnerrassen: Künftig sind nur noch Zuchtlinien zugelassen, die entweder im Rahmen des European Chicken Commitment (ECC) oder von der RSPCA (Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals) zertifiziert wurden. Darüber hinaus hat Rewe die umstrittene Wasserbad-Betäubung bereits ausgeschlossen. Zur Sicherstellung der Umsetzung der neuen Vorgaben entwickelt das Unternehmen eine transparente Roadmap, die den Fortschritt kontinuierlich überwacht und nachvollziehbar macht.

Geflügelnews
Bild: Cordula Möbius

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