Rabobank: Global weiteres Wachstum bei Geflügelfleisch

14 Januar 2025
Absatz
Geflügelfleisch im Laden

Der globale Geflügelfleischsektor wird bis 2025 weiter wachsen. Das prognostiziert die niederländische Rabobank. Als Gründe nennt sie günstige Verbraucherpreise, Nachhaltigkeit und die starke Nachfrage in Schwellenländern. 

Geflügelfleisch bleibt weltweit gefragt: Günstige Preise fördern Wachstum

Die Rabobank geht davon aus, dass die weltweite Geflügelfleischproduktion bis 2025 um 2,5 bis 3 Prozent steigen wird. Dies entspricht der langfristigen durchschnittlichen Wachstumsrate dieses Marktes.

Die Analysten der Rabobank führen den anhaltenden Aufwärtstrend bei Geflügelfleisch vor allem auf die günstigen Verbraucherpreise für Geflügelfleisch zurück, insbesondere in Zeiten wirtschaftlichen Drucks und hoher Preise für andere Proteine.

Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung

In den Industrieländern wird das Thema Nachhaltigkeit für die Verbraucher immer wichtiger. Dies wirkt sich positiv auf die Nachfrage nach Geflügelfleisch aus. Im Vergleich zu anderen Fleischsorten hat die Produktion von Geflügelfleisch einen geringeren CO2-Fußabdruck.

Neue Märkte und Exporte: Lateinamerika und Südostasien im Fokus

Die Rabobank geht davon aus, dass die aufstrebenden Märkte in Südostasien, Lateinamerika, dem Nahen Osten und Afrika das Wachstum im Geflügelfleischsektor anführen werden. Insbesondere Brasilien befindet sich in einem neuen Wachstumsmodus, der von starken Exporten angetrieben wird.

Aber auch in Europa rechnen die Analysten der Bank mit weiterem Wachstum. Nach ihrer Einschätzung wird das Wachstum hier sogar stärker ausfallen als die genannten 2,5 bis 3 Prozent weltweit.

Vogelgrippe bleibt Herausforderung für globale Geflügelproduktion

Störungen des weltweiten Angebotswachstums könnten durch die Vogelgrippe verursacht werden. Derzeit gibt es viele Fälle in Mitteleuropa und Nordostasien. Optimale Biosicherheit ist in diesem Sektor von entscheidender Bedeutung. Wo es möglich ist, setzen die Länder zunehmend auf Impfungen, um das Risiko der Vogelgrippe zu verringern. Krankheitsrisiken, aber auch knappe Zuchtbestände dürften die Entwicklung in den am stärksten betroffenen Regionen begrenzen.

Wetterrisiken und geopolitische Spannungen beeinflussen den Handel

Für das laufende Jahr rechnen die Experten der Rabobank mit stabilen Betriebskosten. Dies gilt insbesondere für die Futterkosten. Das Angebot an Mais und Soja aus Nordamerika und Brasilien ist groß. Die größten Risiken liegen jedoch im Wetter. Extreme Witterungsbedingungen könnten die Ernten auch in Europa stark beeinflussen.

Der globale Geflügelhandel wird voraussichtlich stark bleiben. Er könnte jedoch durch zunehmende geopolitische Spannungen und den anhaltenden Druck durch die Vogelgrippe beeinträchtigt werden. Der Fokus auf Lebensmittel- und Rohstoffsicherheit, die lokale Wirtschaft und sich verändernde Handelsbeziehungen werden wahrscheinlich zu einer Volatilität der Handelsströme und Preise führen, prognostiziert die Rabobank.

Das Fazit: „Geopolitische Spannungen und Handelsfragen werden den Sektor weiterhin vor Herausforderungen stellen. Dies gilt insbesondere für Fragen im Zusammenhang mit den politischen Veränderungen durch die neue US-Regierung, die zunehmenden Spannungen zwischen Europa und China, die anhaltende Umleitung von Lieferungen über die Südroute aufgrund der Unruhen im Nahen Osten und Handelsbeschränkungen aufgrund von Epidemien“.

Reinout Burgers
Bild: Adobe Stock_The Toidi

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