Niederlande: Nachweis von LPAI nach Produktionsrückgang bei Legehennen

15 April 2024
Biosicherheit
Legehennen Vogelgrippe

In den Niederlanden wurden Ende letzten Jahres zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Antikörper gegen die niedrig pathogene Vogelgrippe gefunden, und zwar auf Geflügelbetrieben im ganzen Land gefunden. Das gab der niederländische Tiergesundheitsdienst Royal GD kürzlich bekannt.

Es sei bemerkenswert, dass während des Ausbruchs der hoch pathogenen Vogelgrippe (H5N1) im Jahr 2022 und in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 bei Nutzgeflügel fast keine Antikörper gegen niedrig pathogene Viren gefunden worden seien, teilte der niederländische Tiergesundheitsdienst Royal GD mit. Die letzten positiven Serumproben für diese Varianten hätten von März 2022 gestammt. Ende November 2023 seien mit dem so genannten Vogelgrippe-Elisa-Test von Royal GD im Blut erstmals wieder Antikörper gegen die niedrig pathogene Vogelgrippe in nachgewiesen worden.

Nachweis auf sechs Legegeflügelbetrieben

So habe man in sechs Legegeflügelbetrieben bisher Antikörper gegen H9Nx, H5N4, H7N3, H6N2 und H5N1 nachgewiesen, in einem Masthähnchenbestand Antikörper gegen H3N3. Für einen achten und neunten Betrieb würden noch weitere Analysen durchgeführt. Bei diesen Betrieben sei bisher nur bekannt, dass H5 oder H7 für den positiven ELISA-Test verantwortlich sei.

In einer Reihe von Legehennenbeständen habe man vor dem Zeitpunkt der Blutentnahme einen Rückgang der Produktion und eine sinkende Futteraufnahme beobachtet. Es sei jedoch nicht erwiesen, dass dies mit einer Infektion mit einer niedrig pathogenen Variante der Geflügelpest zusammenhänge.

Probleme in der Produktion

Ein Spezialistenteam habe drei Betriebe besucht, bei denen eine positive Serologie auf H5- oder H7-Antikörper vorlag, so Royal GD. In einem Betrieb mit geringfügigen Produktionsproblemen sei Ende November neben der positiven Serologie auch das H7N3-Virus durch den so genannten PCR-Test nachgewiesen worden. Dieser Subtyp sei 2023 auch in Schottland und Jahre zuvor in den Vereinigten Staaten nachgewiesen worden. In dem anderen Betrieb, in dem die serologischen Ergebnisse am Ende des Produktionszeitraums positiv waren, sei bei der PCR das H5N4-Virus nachgewiesen worden, ein in den Niederlanden neuer Subtyp, der jedoch bereits bei Wasservögeln und Möwen in Deutschland festgestellt worden sei. Dabei handele es sich um ein Virus, das sich aus Genen zusammensetzt, die bei Vogelgrippeviren in Europa und Asien gefunden wurden.

In einem dritten Betrieb sei eine schwach pathogene Variante des H5N1-Virus gefunden worden. Interessanterweise habe das Virus in den ersten Ställen, in denen es entdeckt wurde, keine klinischen Anzeichen verursacht. In den Ställen, in denen das Virus später entdeckt wurde, sei es zu einem Rückgang der Futteraufnahme, einer erhöhten Sterblichkeit und einem sehr starken Produktionsrückgang von über 80 % gekommen.

Tom Schotman
Bild: Susan Rexwinkel

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