Gesunde Aufzucht ist wie Spitzensport
Gesunde Masthähnchen-Elterntiere zu liefern und auf die Wünsche und Anforderungen der Züchter einzugehen. Das sind die Schwerpunkte der Familie Coolen. "Hygiene steht an erster Stelle. Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um dem Züchter gesunde Hennen und Hähne zu liefern. Alles in guter Absprache, denn transparentes Arbeiten bringt die besten Ergebnisse", sagt Züchter Han Coolen.
Der Schuhschrank auf dem Hof ist die erste Hygienehürde, die Besucher überwinden müssen. Die Besucher fahren auf den Hof, parken das Auto und sehen den Schuhschrank und den Hygieneschrank. Im Lange Dijk 5 in Reusel, Brabant, gehen sie auf Firmenschuhen in die Kantine, eine geräumige Kantine mit Büro, in der die Geschäftsbesprechungen von PluCo stattfinden. "PluCo, mehr als nur Hühner, ist unser Firmenname", sagt Sohn Roel (31). "Geflügel und Coolen, das spricht für sich selbst. Mit 'mehr als nur Hühner' wollen wir unsere Geschäftsphilosophie vermitteln: Es sind nicht nur die Elterntiere, die wir liefern. Es ist mehr als das: die Sorge um Qualität, Flexibilität, transparente Zusammenarbeit. Alles muss perfekt sein."
Er arbeitet auf dem Bauernhof neben seinem Vollzeitjob als Berater bei Van Welie Advies. Vater Han (59) lacht: "Von Kindheit an hatte er Herman van Welie, unseren Berater, als großes Vorbild. Er wollte auch eines werden." Und so geschah es. Nach der Höheren Landwirtschaftsschule kam Roel zu Van Welie und kümmert sich zusammen mit seiner Mutter Sjanien (57) um die Finanzbuchhaltung der beiden Unternehmen und arbeitet auf dem Geflügelhof.
Selten sieht man gleich bei der Ankunft auf dem Geflügelhof einen Schuhschrank. Die erste Hygienehürde: Betriebsschuhe anziehen und Hände desinfizieren.
Spitzensport
Die Aufzucht von Masthähnchenelterntieren ist Spitzensport. Broiler-Elterntiere werden gezüchtet, um zu wachsen, müssen aber auch genügend gut befruchtete Bruteier produzieren, um Nachkommen zu erzeugen. Ein 20 Wochen altes Elterntier Ross 308 kostet je nach Veredelungsplan etwa 15 € und ein Hubbard etwa 17 € für den Züchter. Teure Spitzensportler. Ein ausgewogener Wachstums- und Veredelungsplan ist die Grundlage für eine gute Aufzuchtperiode. Und natürlich ein guter Aufzuchtbetrieb. Ein Sektor, in dem die Niederlande mit perfekten Aufzuchtbetrieben glänzen.
Gemeinsam mit seiner Frau Sjanien hat Han Coolen im Jahr 2000 den ehemaligen Hähnchenmastbetrieb seiner Eltern übernommen. "2007 haben wir ihn auf Aufzucht umgestellt", blickt Han zurück. Es sind zwei völlig unterschiedliche Bereiche. "Ein völlig anderer Markt; als Aufzuchtbetrieb besitzen wir die Tiere nicht und sind nicht von den Marktpreisen abhängig. Die Kontrolle von Gewicht und Gleichmäßigkeit in der Aufzucht ist eine der wichtigsten Aufgaben. Wir sind sehr zufrieden mit der Umstellung", sagt Han. Sein Vater gab ihm die Botschaft mit auf den Weg, sparsam mit den Tierzahlen umzugehen. Roel fügt hinzu: "Ein guter Schachzug von Großvater. Wir haben die Rechte in vollem Umfang für den Umbau genutzt."
Der Großvater (84) hilft immer noch regelmäßig mit. Zusammen mit Roel kümmert sich Sjanien um die Verwaltung und hilft in Spitzenzeiten aus. Gegenüber, am Lange Dijk 4, konnten sie 2007 Bauland kaufen. In den Jahren 2008 und 2010 bauten sie dort zwei neue Aufzuchtställe mit 4.735 Quadratmetern. Roel wohnt mit seiner Familie an diesem Standort. Beide Unternehmen sind rechtlich gesehen zwei getrennte Betriebe: Coolen-Borgmans Poultry BV und PluCo BV. "Wir halten alles getrennt. Aus gesundheitlicher Sicht ist das besser, wenn zum Beispiel ein falscher Salmonellenbefund vorliegt. Außerdem halten wir alle Materialien getrennt, um Verunreinigungen zu vermeiden. Wir halten ein Alter ein, auch aus Gründen der Tiergesundheit, so dass Impfungen zur gleichen Zeit durchgeführt werden können. Die Aufzuchttage können ein paar Tage unterschiedlich sein, aber wir behandeln die Herden als ein Alter", erklärt Roel.
"Hygiene und genaues Arbeiten sind der Schlüssel zu guter Tiergesundheit"
Flexibilität
Ein Alter zu halten, bedeutet für die Zuchtorganisation, innerhalb einer Woche über 115.000 Eintagsküken zu liefern. Die Aufzucht der richtigen Herde zum gewünschten Zeitpunkt ist eine Herausforderung für PoultryPlus, die Zuchtorganisation. Bei dieser Anzahl bedeutet das, dass die Familie Coolen immer für mehrere Züchter züchtet. Bei den Rassen handelt es sich hauptsächlich um Ross oder Hubbard. Aber auch bei diesen gibt es mehrere Linien wie Ross Ranger/Rustic oder Hubbard Redbro. Außerdem hat jeder Züchter oder jede Brüterei ihr eigenes Veredelungsschema.
"Sowohl PoultryPlus als auch wir sind sehr flexibel. Wir besprechen, wie und wo wir die Herden platzieren, und kommen dabei immer wieder zu einem Ergebnis. Flexibilität bedeutet für uns, dass wir die Ställe an die gewünschten Aufzuchtherden anpassen können. In jedem Stall können wir sechs Abschnitte mit Bauzäunen einrichten. Jede Sektion hat einen separaten Wasser- und Futterkreislauf, so dass wir jede Gruppe separat nach den Bedürfnissen der jeweiligen Herde steuern können." Flexibilität bedeutet auch, dass wir schnell umdisponieren können, wenn sich Transport- oder Aufnahmetermine ändern. In Spitzenzeiten helfen festangestellte freie Mitarbeiter und die ganze Familie mit. Im Laufe der Jahre hat sich die Familie Coolen bei ihren Kunden bewährt, weshalb die Züchter ihre Tiere treu bei der Familie Coolen aufziehen lassen.
"Die Aufzucht für ein und denselben Züchter funktioniert gut. Wir sind so gut auf die Wünsche und Erwartungen des jeweils anderen eingestellt, das funktioniert gut. Sie kommen regelmäßig vorbei, springen unter die Dusche, schauen sich die Hühner an und geben Feedback", sagt Han. Damit können wir Verbesserungsschritte zur weiteren Optimierung vornehmen.
Sauberkeit
Nach Ansicht der Familie Coolen beginnt eine gute Tiergesundheit mit einem sauberen Betrieb. Alles strahlt Disziplin und Struktur aus. "Sauberes Arbeiten liegt bei allem, was wir tun, in unserer DNA. Die Grundlage dafür ist ein aufgeräumter Betrieb. Dann hat man einen ordentlichen Kopf und kann sich auf das konzentrieren, was man tun muss", philosophiert Han. Wie auf fast allen Aufzuchtbetrieben in den Niederlanden beginnt ein Stallbesuch mit einer Dusche und sauberer Arbeitskleidung. Grün für Lange Dijk 5 und blau für Lange Dijk 4. Ein cleveres Detail: An den Beinen der Latzhose ist ein Gummizug eingenäht. Han: "Auf diese Weise nimmt man keinen Schmutz mit in den Stall, der an der Latzhose hängen bleibt." Nicht nur die Hühner, auch die Umwelt profitiert davon. "Rund um die Ställe haben wir überall Rasen, um Schädlingen so wenig wie möglich eine Chance zu geben. Während der Saison verbringe ich mehrere Stunden damit, das Gras zu mähen, aber danach sieht es ordentlich und sauber aus." Die Solarpaneele auf dem Dach sind auch ein Einnahmemodell: Der Eigenstromverbrauch des Hofes wird von den Paneelen von Lange Dijk 4 gespeist, der Rest wird zurückgespeist.
19 Tage alte Ross-Küken in den neuesten Ställen in Lange Dijk 4.
Impfungen
So viele Züchter, so viele Impfschemata. Je nach Abnehmer der Bruteier, dem Gesundheitszustand der vorherigen Herde und den spezifischen Anforderungen des Züchters wird der Impfplan erstellt. "Als Züchter haben wir keinen Einfluss auf den Impfplan. Das regelt PoultryPlus mit dem Züchter", sagt Han. Aufzucht-Elterntiere gehen in der Regel zweimal durch die Hand für Injektionen und Augentropfen. Allerdings hat der Züchter Einfluss auf die Durchführung des Veredelungsplans. Am Kühlschrank in der Kantine hängt bei den Impfungen eine Liste, in der aufgeführt ist, welche Impfungen für welche Abteilungen und in welchen Mengen verabreicht werden. Tierarzt Erik van Geloof vom Veterinärzentrum Someren besucht den Zuchtbetrieb regelmäßig. Sie besprechen alles und die Impfungen werden gemeinsam durchgeführt. Han: "Ich habe ständig mit den vielen Impfungen zu kämpfen, die verlangt werden. Wir können den Aufzuchthühnern nicht endlos viele Impfungen geben. Das ist der Gesundheit nicht zuträglich."
Jede Herde ist anders. "Manchmal gibt es eine Impfreaktion, und die Hühner fressen ein paar Tage lang nicht gut. Was ist die Ursache? Die Impfung? Man weiß es nicht. Wir haben dann viel mehr Arbeit mit der Selektion und das Ergebnis ist weniger."
Vater und Sohn sind immer froh, wenn die ersten 14 Tage vorbei sind. "Es bleibt immer abzuwarten, wie es den Eintagsküken geht. Manchmal haben sie schon einen langen Transport hinter sich. Wir fangen sie so gut es geht auf und streben einen antibiotikafreien Start an. In der ersten Woche selektieren wir sehr stark. Nach 14 Tagen hat man die Herde im Griff", erklärt Roel. Janet, die halbtags bei AB Werkt angestellt ist, erledigt alle anfallenden Arbeiten und ist außerdem sehr flexibel. Broekman kommt mit einem Veredelungsteam, das die Impfungen durchführt. Bei der Impfung wird eine sorgfältige Auswahl getroffen. Roel: "Wir setzen die leichten Küken separat in eine Abteilung, wo sie schneller wachsen können, damit die Einheitlichkeit der gesamten Herde verbessert wird."
Broekman hat Fachleute, mit denen es angenehm ist, zu arbeiten. "Wir sind gut für dieses Personal, darauf sollten wir als Branche achten", sagt Han. Broekman bringt alle Materialien, Spritzen und so weiter sauber, desinfiziert und versiegelt zum Aufzuchtbetrieb. In der Automatisierung der Veredelung sehen die Züchter noch nichts. "Wir haben einen Versuch mit automatischer Augentropfenimpfung gemacht. Das ging viel zu langsam. Ich sehe die Zukunft eher darin, intelligentere Impfstoffe herzustellen, mehrere Impfstoffe in einer Impfung", sagt Roel.
Reinigung
Jährlich führt der Betrieb 2,2 Aufzuchtdurchgänge durch. Nach jedem Durchgang erfolgen eine gründliche Reinigung und Desinfektion. Wenn die Hühner verladen und mit Hooijer oder Broekman zu den Züchtern gebracht werden, beginnt die Entmistung in der Aufzuchtanlage. Dieser wird bei DEP verbrannt. "Dann gehen wir mit einer Hebebühne in den Stall und sprühen alles von oben sauber. Sogar die Oberseiten der Rohre und Kabel müssen sauber sein. Dann sprühen wir die Decken, Ventile, Wände, Böden, Staubbehälter und Ventilatoren. Die Sprühmannschaft von All-round Cleaning Swinkels kommt als nächstes zum Reinigen von Wannen, Rundtrinkern und Trinkleitungen. Danach folgt die Nassdesinfektion mit Chlor. Der Hygienogrammwert liegt immer zwischen 0,2 und 0,6, wobei die Norm unter 1,0 liegt. Auch der Hof wird während des Leerstandes täglich gereinigt. "Wir wollen die Umgebung so wenig wie möglich belästigen", sagt er.
Zukunft
Die Brabant-Pläne sind für PluCo durch die Installation eines Wärmetauschers bei Nummer 5 leicht zu verwirklichen. Für die Zukunft sehen sowohl Vater als auch Sohn Möglichkeiten zur weiteren Optimierung. "Ich denke daran, eine Firmen-App zu entwickeln, in die jeder alle Details eingeben kann. Zum Beispiel wird bei heißem Wetter ein Alarm ausgelöst, der später zurückgesetzt werden kann. Anstelle von Whiteboards mit Planungen eine App, die jeder nutzen kann", erklärt Roel. Han möchte die Informationen, die sich auf seiner Festplatte in seinem Kopf befinden, erfassen und teilen. "Wenn mir etwas zustößt, muss alles hier gespeichert werden können", sagt er. Beide haben große Freude an der Aufzucht von Masthähnchen-Elterntieren. Roel: "Es bleibt Spitzensport."
Tom Schotman
Bild:
Ellen Meinen
Reagieren
Geflügelnews lädt Sie ein, auf Artikel zu reagieren und schätzt Reaktionen mit Inhalt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, beleidigende oder kommerziell motivierte Reaktionen ohne Angabe von Gründen zu entfernen.