Wolfgang Kaiser, ein Naturland Hähnchenmäster aus Oberfranken erzählte in einem Online-Seminar der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zum Thema „Öko-Hähnchenmast – Tiergesundheit und Wertschöpfungskette” von den täglichen Herausforderungen einer Masthähnchenhaltung.
Praxis des Umstallens
Am 27. oder 28. Tag werden die Jungtiere vom Vormaststall in den Endmaststall versetzt. Für diesen Vorgang hat Kaiser eine vierstöckige Box am Hoflader. Zu fünft benötigen Kaiser und sein Team etwa 1,5 Stunden – mit guter Planung sei das Umstallen kein Problem. Kaiser lässt die Tiere die Schalen leerfressen, eine halbe Stunde vor der Umstallung wird der Stall abgedunkelt und das Team sammelt mit Rotlicht-Stirnlampen die schlafenden oder dösenden Tiere ein. Im hellen Endmaststall finden die Hühner volle Futterschalen vor und sind so schnell umgewöhnt.
Nach der Leerung wird der Vormaststall heiß (45 Grad) gereinigt und desinfiziert (Dauer: etwa 5,5 Stunden), die Leerzeit beträgt meist etwa 10 Tage.
Nach der Leerung des Endmaststalles verzichtet Kaiser jetzt auf die Heißreinigung, die etwa 10 Stunden dauert und hatte dadurch keine Einbrüche. Der Endmaststall steht in der Regel vier Tage leer. Kaiser musste noch nie stark behandeln und hatte noch nie Milben im Stall.
Wie füttert Kaiser seine Masthähnchen?
Die Futtermühle, mit der Kaiser zusammenarbeitet, bietet ausschließlich ein zwei-phasiges Futter an: einen Kükenstarter, den er nach Vorgabe 21 Tage verfüttert und ein Endmastfutter, das er zwei drei Tage verschneidet, um den Tieren den Übergang zu erleichtern. Er hatte noch nie Probleme mit den Zunahmen und verfüttert ausschließlich Alleinfutter. Den von ihm produzierten Weizen liefert er der Futtermühle und findet dieses Verfahren am praktikabelsten.
Welche Einstreu findet Verwendung?
Im Vormaststall laufen die Küken auf Sägespäne-Granulat. Für den Endmaststall bringt Kaiser sein Stroh zu einer Strohmühle, die 1,5-m-Rundballen daraus presst. Vier dieser Ballen reichen für den Stall. Bei trockenem Wetter reicht diese Einstreu für einen Durchgang, in Regenperioden wird mit Dinkelspelz nachgestreut, was sich gut handhaben lässt und von den Tieren geschätzt wird.
Zusammenfassung des Praktikers
Kaiser resümiert, dass eine gute tierärztliche Betreuung sehr wichtig ist und Impfungen immer rechtzeitig durchgeführt werden sollten. Ein Hähnchenmaststall ist seiner Meinung nach perfekt in den Betrieb integrierbar, da während der Mast keine Arbeitsspitzen vorkommen. Er kümmert sich allein um die Tiere und benötigt nur für das Umstallen Unterstützung. In seinem Arbeitstag sind morgens, mittags und abends Gänge durch die Ställe vorgesehen, bei denen er auch mit den Tieren redet, um sie an seine Stimme zu gewöhnen. Kaiser ist mit den Hubbard JA-757 sehr zufrieden, die er als vitale, fitte und schöne Rasse beschreibt.
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