Hochschule Anhalt meldet Erfolg - Stammzellen werden aus dem Nabelschnurblut von Ferkeln entnommen.
Einen Prozess zur Herstellung von Laborfleisch, der gänzlich ohne Tierleid auskommt, hat die nationale Forschungsgruppe „Cellzero Meat“ entwickelt. Genutzt wurde dazu laut der Hochschule Anhalt ein patentiertes Verfahren des Forschungsinstituts für Nutztierbiologie in Dummerstorf, welches die Entnahme von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut von Ferkeln ermöglicht. Zudem wurde ein Nährmedium aus Algen anstatt ein Serum von geschlachteten Tieren verwendet.
Die nationale Forschungsgruppe „Cellzero Meat“ hat ein Laborfleisch entwickelt, dessen Erzeugung gänzlich ohne Tierleid auskommt. Wie die Hochschule Anhalt am Donnerstag (12.9.) berichtete, bildet dafür ein patentiertes Verfahren des Forschungsinstituts für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf die Grundlage. Es ermöglicht die Entnahme von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut von Ferkeln, stellt also eine schmerzfreie Alternative zur Stammzellenentnahme bei lebenden Tieren dar.
„Wir wollten den Prozess insgesamt so nachhaltig wie möglich gestalten“, betont Prof. Wolfram Schnäckel von der Hochschule Anhalt. Deshalb wurde laut dem Lebensmitteltechnologen auch auf zwei weitere Alternativen gesetzt: Ein Nährmedium aus Algen anstatt ein Serum von geschlachteten Tieren, das die Zellen im Bioreaktor wachsen lässt. Kaltes Plasma anstatt von Antibiotika, um die Herstellung steril zu halten. Dafür gab es Fördermittel des Bundesforschungsministeriums.
Es funktioniert!
Nach rund zwei Jahren Forschung steht laut Schnäckel jetzt fest: „Es funktioniert.“ Die Stammzellen aus dem Nabelschnurblut bildeten in dem Nährmedium aus Algen Muskel-, Fett- und Bindegewebszellen. Aus ihnen lässt sich dem Wissenschaftler zufolge über ein 3-D-Druck-Verfahren fleischtypisches Gewebe herstellen. „Selbst der fleischtypische Geschmack, der erst während der Lagerung heranreift, wird von unserem Laborfleisch gebildet“, erklärte Schnäckel.
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