In Zukunft dürfte Fleisch aus dem Labor zu einem ähnlichen Preis wie herkömmliches Fleisch angeboten werden und in nennenswertem Umfang im Handel verfügbar sein. Davon ist der Geschäftsführende Gesellschafter der InFamily Foods Holding, Dr. Wolfgang Kühnl, überzeugt. Kühnl sprach auf dem Wirtschaftsforum des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), der in dieser Woche stattfand. Schwerpunkt der Veranstaltung waren Megatrends und wie gesellschaftliche Veränderungen sich auf die Geschäftsmodelle von genossenschaftlich orientierten Unternehmen auswirken werden.
5 Euro pro Kilogramm Laborfleisch

Laut Kühnl ist in absehbarer Zeit bereits ein Produktionspreis von 3 Euro bis 5 Euro pro Kilogramm zellkulturbasiertes Fleisch möglich; bereits mit einem Kubikmeter Nährmedium könnten 4,5 t Laborfleisch erzeugt werden. Allerdings kann dem Unternehmer zufolge derzeit noch kein Massenmarkt bedient werden, da einerseits das für die im Labor kultivierten Zellen notwendige Medium und andererseits die Bioreaktoren für die Vermehrung derzeit noch limitierende Faktoren darstellen.
Ganzheitliche Proteinstrategie
Das Unternehmen verfolge daher eine „ganzheitliche Proteinstrategie“ und habe drei Unternehmenssäulen aufgebaut, berichtete Kühnl. Eine Geschäftssparte widme sich der klassischen Wurst- und Schinkenproduktion, eines bediene den Veggie-Markt mit pflanzlichen Alternativprodukten und ein drittes, neues Segment fokussiere sich auf zellbasierte Proteine. Letzteres liefere ausschließlich Technologien und nicht selbst alternatives Fleisch erzeugen werde. Geplant ist laut dem Geschäftsführer, künftig ganze Fabriken für die zellkulturbasierte Herstellung von Fleisch bereitstellen zu können, da hier ein Wachstumsmarkt vermutet werde.
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