Laborfleisch: Erster Antrag in Europa eingereicht

01 August 2023
Gesellschaft
Laborfleisch - Grafik

Laborfleisch weiter auf dem Vormarsch: Erstmals will ein Unternehmen in Europa Fleisch auf den Markt bringen, das künstlich erzeugt wird. Das israelische Start-up Aleph Farms hat in der Schweiz einen entsprechenden Antrag gestellt.

Das Produkt mit der Bezeichnung Aleph Cuts soll gemeinsam mit dem Schweizer Handelsunternehmen Migros vermarktet werden. Vertrieb und die Vermarktung sollen über die Gastronomie erfolgen. Die Migros-Gruppe ist das größte Handelsunternehmen der Schweiz im Bereich Lebensmittel (Groß- und Einzelhandel).  

Noch in diesem Jahr will Aleph Farms auch in Singapur und Israel mit seinem Laborfleisch an den Markt gehen, allerdings nur „in begrenzten Mengen und mit ausgewählten Partnern“. Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben in zahlreichen Märkten auf der ganzen Welt an der Einführung seines neuen Produkts. Das Start-up nutzt dabei jeweils Fachwissen und Infrastruktur von führenden Lebensmittelherstellern.

Drei Viertel der Schweizer offen für Laborfleisch

Migros hatte 2019 erstmals in Aleph Farms investiert, um die Markteinführung und die Vermarktung von kultiviertem Fleisch voranzutreiben. Laut Aleph wurde seither eine umfangreiche Verbraucherforschung in der Schweiz durchgeführt, die „eine hohe Affinität zu Innovationen“ zu Tage gefördert habe. Eine gemeinsam durchgeführte Studie habe ergeben, dass 74 % der Schweizer Verbraucher offen für den Genuss von kultiviertem Fleisch seien. Sie würden vor allem durch Neugier und den Wunsch motiviert, Prinzipien wie Nachhaltigkeit und Tierschutz zu beachten.

Nach Ansicht von Aleph Farms kann die zelluläre Landwirtschaft neben der nachhaltigen Tierhaltung dazu beitragen, die Versorgung der Schweizer Bevölkerung mit tierischen Proteinen und Fetten robuster und stabiler zu machen. Darüber hinaus könne die erwartete Akzeptanz des neuen Produkts dazu beitragen, dass kultiviertes Fleisch weltweit an Bedeutung gewinne.

Laborfleisch für Aleph Beitrag zur Ernährungssicherheit

Das künstliche Fleisch wird aus Rinderzellen gewonnen. Die Argumentation von Aleph: Kultiviertes Fleisch gewährleiste die Ernährungssicherheit so, dass die Menschheit innerhalb ihrer planetarischen Grenzen leben könnten.

Christa Diekmann-Lenartz, AgE
Bild: Adobe_Stock_Tartila

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