In der EU ist man noch weit davon entfernt, dass Fleisch aus Zellkulturen verkauft werden darf. In den USA sieht das anders aus: Zwei Unternehmen dürfen ihr In-vitro-Hähnchenfleisch jetzt an die Gastronomie verkaufen.
USA: Hähnchenfleisch aus dem Labor auf der Speisekarte
Mit der Herstellung von künstlichem Fleisch aus Zellkulturen befassen sich weltweit inzwischen viele Unternehmen – in der Hoffnung auf einen irgendwann lukrativen Markt. In den USA hat das „Irgendwann“ jetzt bereits begonnen: Dort wurden zwei Herstellern von Fleisch aus Zellkulturen Marktzulassungen erteilt. Die kalifornischen Firmen Upside Foods und Good Meat dürfen ihr kultiviertes Hähnchenfleisch auf den Markt bringen – zunächst ist der Verkauf nur an die Gastronomie zugelassen.
Im Januar dieses Jahres hatte es die weltweit erste Marktzulassung für In-vitro-Fleisch in Singapur gegeben. Dort wird es über eine Metzgerei verkauft.
Laut Informationen des Deutschen Fachverlages stehen Upside Foods und Good Meat derzeit in Verhandlungen mit "Starköchen" in Washington und San Francisco. Auf den Testlauf in gehobenen Restaurants soll dann auch der Verkauf in Supermärkten folgen.
In der EU keine Anträge auf Zulassung
In-vitro-Fleisch, Laborfleisch oder Clean Meat, wie es auch oft genannt wird, gilt als neuartiges Lebensmittel und benötigt in der EU eine Zulassung. Vor einer Marktzulassung müssen kritische Tests bestanden werden. Bei einem Antrag auf Zulassung prüft die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA), ob die Produkte sicher sind. Bisher hat hier kein Unternehmen einen entsprechenden Antrag gestellt.
Ob die Herstellung von Laborfleisch wirklich umweltfreundlicher ist als die herkömmliche Fleischproduktion, wird aktuell sehr viel und konträr diskutiert. Sie könnte Ressourcen wie Landfläche einsparen, benötigt jedoch aktuell sehr viel Energie.
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