CERES AWARD: Geflügelhalter wird „Landwirt des Jahres“ 2023

Landwirt des Jahres 2023: Martin Stiegler

„Landwirt des Jahres“ 2023 ist Martin Stiegler aus dem fränkischen Cadolzburg. Die Jury würdigte im Rahmen der gestrigen Gala „Nacht der Landwirtschaft“ in Berlin den bäuerlichen Unternehmergeist des 31-Jährigen, dem es nach einem Großbrand auf dem elterlichen Betrieb gelungen ist, mit Haselnussanbau, Hühnerhaltung und Direktvermarktung einen erfolgreichen Biobetrieb aufzubauen.

Die zum zehnten Mal vergebene Auszeichnung „Landwirt des Jahres“ ist der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis des vom dlv-Medium „agrarheute“ ins Leben gerufenen CERES AWARD. In insgesamt sieben Kategorien bewarben sich in diesem Jahr rund 200 Landwirtinnen und Landwirte aus dem gesamten Bundesgebiet sowie angrenzenden Ländern um einen Titel. Aus dem Kreis Kategoriensieger wird alljährlich der Landwirt des Jahres gekürt.

Hühner und Haselnüsse

Die Jury bescheinigte dem diesjährigen Landwirt des Jahres, er schließe durch die Zusammenführung von Hühnern mit Haselnüssen Kreisläufe. Stiegler verbinde Sicherheit für seine Tiere mit Nährstoffen für die Pflanzen. Beim Anbau seiner Haselnüsse sei ihm der Qualitätsgedanke besonders wichtig. Dadurch könnten seine Haselnüsse aus heimischer Erzeugung auf dem Markt mit den wesentlich billigeren aus ausländischer Produktion mithalten. Mittlerweile seien seine Produkte in der ganzen Region bekannt und in der Sternegastronomie etabliert. Stiegler war zuvor im Rennen um den Junglandwirt des Jahres als Sieger hervorgegangen.

Lena Goldnick ist Unternehmerin des Jahres 2023

Auch in weiteren Kategorien trumpften die Geflügelhalter auf. So wurde Lena Goldnick vom Hoornbrockerhof aus Nehms in Schleswig-Holstein zur Unternehmerin des Jahres gekürt. Lena Goldnick produziert aus Überzeugung das erste klimaneutrale Ei der Republik. Dafür werden auf dem Betrieb alle CO2-Emissionen der Produkte erfasst und reduziert, wo es nur geht. Restliche Emissionen gleicht die Unternehmerin über Projekte aus. Neben den Hühnern gehören auch Erdbeer- und Spargelfelder zum Hof. Mehr als 400 Mitarbeiter kümmern sich um die Erdbeerernte und die Versorgung der gut 100 Verkaufsstände in der Region.

Lorenz Eskildsen ist Geflügelhalter des Jahres

Die Nummer eins bei den Geflügelhaltern ist in diesem Jahr Lorenz Eskildsen aus Sachsen. Nach Ansicht der Juroren hat sich Lorenz Eskildsen als Gänsezüchter ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet und seine Geflügelhaltung Stück für Stück aufgebaut. „Er hat den Zeitgeist verstanden und legt großen Wert auf eine artgerechte Haltung. Es gibt keinen vergleichbaren Betrieb im deutschsprachigen Raum“, heißt es in der Begründung. Lorenz Eskildsen hat in seinem Betrieb alle Stufen der Gänsehaltung und -vermarktung vertikal integriert. Von der Basis-Zucht über die Brüterei, die Aufzucht und die Mast bis hin zur Schlachtung und dem Verkauf der geschlachteten Gänse. Auch die Gänsefedern vermarktet der findige Geschäftsmann. So hat es der Gänsehalter in dieser landwirtschaftlichen Nische zur Marktführerschaft gebracht, den Betrieb kontinuierlich erweitert und für die Zukunft aufgestellt. Nach Aussage von Eskildsen ist die Gans ein Tier für die Freilandhaltung. Der Geflügelhalter investiert viel Zeit und Geld darin, Tierwohl konsequent umzusetzen. Selbstverständlich dürfen sich die Kunden davon vor Ort überzeugen, bevor sie im Hofladen eine der rund 15.000 jährlich direkt ab Hof vermarkteten Gänse mit nach Hause nehmen. „Wir bringen unheimlich viel Farbe in die Landwirtschaft“, sagt Lorenz Eskildsen. Wenn man von mehr Biodiversität spräche, dann würden die Gänse auch dazugehören.

Die Sieger der Einzelkategorien erhalten jeweils ein Preisgeld von 1.000 Euro.