CERES AWARD 2023: Impressionen von den Höfen der CERES-Finalisten

25 August 2023
Deutschland
Selfi auf dem betrieb Eskildsen

Mitarbeiterin Dr. Theresa Bormann (links) und Chef Lorenz Eskildsen (2. von links) zeigen Robby Anderson (rechts) und Martina Hungerkamp den Betrieb unter anderem mit Gänsezucht, Gänsehaltung und Direktvermarktung. Hier dreht sich wirklich alles um die Gans.

In den vergangenen Wochen besuchte die Jury des CERES AWARDS die drei Finalisten für den Titel „Geflügelhalter des Jahres 2023“. Sie waren auf den Betrieben von Lorenz Eskildsen, Johannes Bexten und Leopold Holzmann zu Besuch und schauten sich deren Geflügelhaltung ganz genau an. Der CERES AWARD ist ein renommierter Preis für Landwirte, die sich um Nachhaltigkeit, Qualität und Innovation in der Tierhaltung verdient gemacht haben. Er wird von Agrarmedium agrarheute vergeben und am 24. Oktober 2024 in Berlin feierlich verliehen.

Gänsezucht Eskildsen: Alles vom Küken bis zur Feder

Gefühlt hatten wir auf unseren Jurytouren in der Kategorie Geflügelhalter in den letzten Jahren immer Sonnenschein, meist war es eher etwas zu heiß. Dieses Jahr startete anders: Jurymitglied Wolfgang Schleicher, Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG), verpasste leider sogar den Besuch, weil sein Flugzeug am Abend vorher aufgrund der Unwetterlage nicht in Berlin landen durfte. Also machten Prof. Dr. Robby Andersson und ich uns zu zweit auf den Weg zum ersten Finalisten: Lorenz Eskildsen. Zum Glück klarte es auf und wir konnten uns ein sehr gutes Bild von der Gänsehaltung machen. Auf dem Betrieb gibt es alles: von Gänseküken über Gänsefleisch bis hin zu Gänsefedern, die zu hochwertigen Kissen und Oberbetten verarbeitet werden.

Betrieb Bexten: Legehennen als Cashcow

Wetter war das Thema bei der diesjährigen Jurytour in der Kategorie Geflügelhalter beim CERES AWARD 2023. Da sitzt man gemütlich zusammen, lässt sich Kaffee oder Wasser schmecken, dann kommt das Nass plötzlich von oben. Aber kein Problem für unseren zweiten Finalisten Johannes Bexten. Tatkräftig und unkompliziert wird schnell ein Sonnenschirm zum Regenschirm umfunktioniert, schon kann sich die Jury aus Wolfgang Schleicher, Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG), Dr. Falko Kaufmann (HS Osnabrück) und Martina Hungerkamp (agrarheute) wieder um das eigentliche Thema kümmern: die Geflügelhaltung. Für Johannes Bexten sind die Legehennen sowas wie die Cashcow seines Betriebs. Dank der Erlöse aus dem Eiverkauf kann er weiter investieren.

Betrieb Holzmann: Mit Teigwaren Wertschöpfung steigern

Der dritte Hofbesuch führte die Jury in der Kategorie Geflügelhalter nach Österreich zu Familie Holzmann. Trotz des trüben Wetters (und Regen, zum dritten Mal) war die Jury von der Schönheit der Gegend beeindruckt und hätte wohl gerne noch ein paar Urlaubstage im Mühlviertel drangehängt. Nach kurzer Ablenkung konzentrierten sich Dr. Kathrin Toppel von der Hochschule Osnabrück, Wolfgang Schleicher vom ZDG und Martina Hungerkamp von agrarheute aber voll auf Familie Holzmann und die Legehennen. Leopold Holzmann erklärte zum Beispiel, warum er die Junghennen lieber selbst aufzieht, was es mit dem Sanddorn in den Ausläufen auf sich hat und wie der Betrieb dank der Teigwarenherstellung die Wertschöpfung steigern konnte.

Lorenz Eskildsen züchtet Gänse. Dafür hat er eine eigene Brüterei. Die Bruteier sind deutlich größer als bei Hühnern, ansonsten sind die Abläufe aber sehr ähnlich.
Die Elterntiere haben in ihren Ställen das ganze Jahr über jede Menge Platz und einen überdachten Auslauf, den sogenannten Wintergarten. Nach der Brutsaison dürfen sie für einige Wochen zusätzlich auf die grüne Wiese. Damit sie sich wohlfühlen, können die Gänse jederzeit sowohl drinnen als auch draußen baden.
Lorenz Eskildsen möchte möglichst alles vom Tier verwerten. So werden die Daunen zu Kissen und Federbetten veredelt. Eine weitere Einkommensmöglichkeit für den Geflügelhalter. Diese Maschine ist allerdings inzwischen ein altes Schätzchen und dient zu Demonstrationszwecken für die Besucher.
Die Juroren des CERES AWARD in der Kategorie Geflügelhalter Wolfgang Schleicher (links, ZDG) und Dr. Falko Kaufmann (rechts, Hochschule Osnabrück) im Gespräch mit unserem zweiten Finalisten Johannes Bexten. Unter dem Sonnenschirm geschützt vor Regen lässt sich bei Kaffee und kalten Getränken bestens über seine Geflügelhaltung sprechen.
Johannes Bexten (links) zeigte der Jury des CERES AWARDS alles rund um seine Geflügelhaltung, dazu gehört auch die Packstelle für die Eier.
Der Geflügelhalter hat alte Gebäude und Ställe umgenutzt. Zudem gibt es zwei Mobilställe. Die Legehennen werden nach Bio-Richtlinien gehalten, die Eier größtenteils direkt selbst vermarktet.
Das Hofschild von Familie Holzmann, CERES AWARD-Finalist in der Kategorie Geflügelhalter, macht unmissverständlich deutlich, welche Tiere Besucher hier erwarten können.
Im sogenannten Wintergarten der Freilandhaltung erklärte Leopold Holzmann (rechts) Kathrin Toppel (Mitte) und Wolfgang Schleicher (links), wie er die Legehennenherde managed, wie oft er zum Beispiel nach den Tieren schaut und was er alles unternimmt, um die Einstreu trocken zu halten.
Im Stall wurden die Legehennen begutachtet: Wie ist der Gefiederzustand? Sind die Fußballen gesund? Wirken die Tiere gestresst? agrarheute-Redakteurin Martina Hungerkamp sah sich die 30 Wochen alte Legehenne ganz genau an.
agrarheute / Martina Hungerkamp
Bild: agrarheute / Martina Hungerkamp

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