BMEL-Projekt abgeschlossen - Tierwohl-Monitoring in sechs Schritten

23 Juni 2023
Pute
Isermeyer

Im Rahmen des BMEL-Projekts „Nationales Tierwohl-Monitoring“ (NaTiMon) hat ein Konsortium von insgesamt zehn Institutionen ein Konzept für eine regelmäßige und systematische Messung des Tierwohls in der Nutztierhaltung entwickelt. Gestern übergaben die Wissenschaftler ihren Empfehlungsbericht an die Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium Dr. Ophelia Nick.

Die Empfehlungen umfassen insgesamt sechs Schritte für ein nationales Tierwohl-Monitoring. So schlagen die Wissenschaftler*innen zunächst vor, eine gesetzliche Grundlage für ein flächendeckendes Monitoring zu schaffen sowie die institutionelle Infrastruktur bereitstellen. Zudem sollten die Mittel für die Umsetzung eingeplant, die Nutzung vorhandener Daten ermöglicht und die Erhebung fehlender Daten ermöglicht werden. In einem letzten Schritt plädieren die Wissenschaftler*innen dafür, den Tierwohl-Monitoring-Bericht zu veröffentlichen und so einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Für den Bericht wurden die Bereiche Haltung, Transport und Schlachtung von Rindern, Schweinen, Hühnern, Puten, Schafen, Ziegen und Regenbogenforellen und Karpfen aus Aquakultur einbezogen und darüber hinaus Indikatoren zur Beschreibung ausgewählter Rahmenbedingungen der Nutztierhaltung vorgeschlagen.

Solide Basis

Bei Geflügel allgemein zählen die Mortalität, Tiergewichte und Uniformität sowie das Vorhandensein von Beschäftigungsmaterial und zu den Indikatoren. Bei Legehennen kommen Brustbeinveränderungen, Gefiederzustand und Hautverletzungen hinzu. Bei Mastgeflügel (Masthühner und Puten) werden Fußballenveränderungen, Veränderungen der Fersenhöcker – „Hockburns“ (Masthühner), Stallstrukturierung und Gefiederzustand (Puten) genannt. Darüber hinaus erarbeiteten die Wissenschaftler Indikatoren für Transport und Schlachtung.

„Die Wissenschaft hat die Grundlagen für ein umfassendes Tierwohl-Monitoring erarbeitet“, sagte Professor Dr. Folkhard Isermeyer, Präsident Thünen-Instituts. Werde das Monitoring umgesetzt, entstehe eine solide Wissensbasis für die Gesellschaft und die Politik. Man könne dann faktenbasiert beurteilen, wie es den Tieren gehe und wie sich Maßnahmen zur Verbesserung der Tierhaltung ausgewirkt haben.“



Geflügelnews, BMEL
Bild: BMEL

Reagieren

Geflügelnews lädt Sie ein, auf Artikel zu reagieren und schätzt Reaktionen mit Inhalt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, beleidigende oder kommerziell motivierte Reaktionen ohne Angabe von Gründen zu entfernen.