Vogelgrippe-Infektionen in den USA nehmen deutlich zu

19 Juni 2024
Stallmanagement
Rinderfarm in den USA

Die Zahl der Fälle von hochpathogener Vogelgrippe auf Milchviehbetrieben in den Vereinigten Staaten steigt rapide an. Mitte Mai lag der Zähler noch bei gut 30 Betrieben in neun Staaten, jetzt sind es 95 in 12 Staaten. Die Regierung gibt Gelder für die betroffenen Betriebe frei.

Kanada scheint bisher immun gegen die Krankheit zu sein, obwohl HPAI in zwei Bundesstaaten an der amerikanisch-kanadischen Grenze aufgetreten ist, nämlich in Idaho und Michigan. Kanada verlangt jetzt einen negativen Test für Importfärsen. Seit Ende Mai müssen auch importierte Schlachtkühe eine Ausfuhrbescheinigung mit sich führen.

Dritte Person infiziert

Inzwischen wurde auch eine dritte Infektion beim Menschen festgestellt, und zwar bei einem Mitarbeiter eines Milchviehbetriebs in Michigan. Wie in den beiden vorangegangenen Fällen handelt es sich auch hier um eine Person, die sich durch direkten Kontakt mit infizierten Kühen angesteckt hat. Während die ersten beiden infizierten Mitarbeiter vor allem an einer leichten Augeninfektion litten, litt der dritte Patient an Atemwegsbeschwerden, Halsschmerzen und Husten.

Geld für betroffene Betriebe

Das US-Agrarministerium USDA stellt für die betroffenen Betriebe Geld für verschiedene Biosicherheitsmaßnahmen zur Verfügung. Pro Betrieb stehen rund 28.000 Dollar (etwa 30.000 Euro) bereit. Damit können die Milchbauern unter anderem Tierarztkosten und die Kosten für die Untersuchung von Tieren beim Transport geltend machen. Auch Schutzausrüstungen für Mitarbeiter können damit finanziert werden.

Darüber hinaus stellt das Ministerium mehr als 100 Millionen Dollar für die weitere genetische Erforschung des Virus sowie für Test- und Überwachungszwecke zur Verfügung. So hat beispielsweise die Food and Drug Administration (FDA) zusätzliche Tests an Milchprodukten durchgeführt, um deren Sicherheit zu gewährleisten.

Auch Schlachtkühe werden getestet, ebenso wie Rindfleisch. Bei einer Untersuchung von 100 infizierten Schlachtkühen, die ohnehin nicht in die Fleischkette gelangen durften, wurden bei einem Rind einige Viruspartikel im Muskelgewebe gefunden. Bisher wurde in Rinderhackfleisch aus dem Supermarkt kein HPAI-Virus gefunden.

Geflügel

In den Niederlanden wird nach dem Sommer ein Pilotprojekt zur Impfung von Geflügel gegen die Vogelgrippe gestartet. Seit dieser Woche liegt eine europäische Zulassung für einen Impfstoff vor.

Gineke Mons
Bild: Pixabay

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