Planungs- und Entscheidungshilfen für die Praxis: Projekt ÖkoHenne + Hahn

03 April 2024
Zweinutzungshuhn
Legehennen

Im Rahmen des ÖTZ Online-Fachforum für Zweinutzungshühner 2024 präsentierte Linda Mergner (KTBL) das Projekt ÖkoHenne + Hahn, indem Entscheidungs- und Planungshilfen zur ökologischen Legehennen- und Masthühnerhaltung für die Praxis erarbeitet werden. Das Projekt startete am 1. April.2021 und wird am 31.05.2024 abgeschlossen. Es betrachtet die gleichzeitige Haltung der Henne und des in der Brüterei mitgeschlüpften Hahns und bewertet die Erzeugung und Vermarktung von Eiern und von Hühnerfleisch. Als Datengrundlage werden vorhandene Daten (KTBL-Daten) und aktuelle Projekte) und eigene Erhebungen genutzt.

Projektziele

Die Planungs- und Entscheidungshilfen für die Praxis in den Produktionsrichtungen Junghennen- und Bruderhahnaufzucht, gemischtgeschlechtliche Aufzucht, Legehennenhaltung und Masthühnerhaltung werden als Fachartikel erscheinen; diese können nach Projektende auf der KTBL-Homepage unter dem Reiter Themen kostenlos abgerufen werden. Außerdem werden die vorhandenen KTBL-Webanwendungen „Wirtschaftlichkeitsrechner Tier” und „BauKost” mit den neuen Informationen aktualisiert und ergänzt.

Ergebnisse aus dem Projekt

Um die Wirtschaftlichkeit in der ökologischen Legehennenhaltung zu untersuchen, wurde ein Vergleich der „Direktkostenfreien Leistung” von braunlegenden Hybridhennen und Zweinutzungshennen angestellt. Die „Direktkostenfreie Leistung” wird aus der Differenz von Erlös (Leistungen aus Haupt- und Nebenprodukten) und Direktkosten (Jungtiere, Futtermittel, Einstreu, Energie, Tierarzt, Tierseuchenkassen, Versicherungen) ermittelt und eignet sich gut, um verschiedene Genetiken zu vergleichen.

Bei den braunlegenden Hybridhennen wurde angenommen, dass es sich um schwere, braunlegende Legehybriden handelt, die ein Einstallungsalter von 19 Wochen aufweisen und 399 Produktionstage bieten. Es wurde von 0,85 Durchgängen je Jahr ausgegangen und davon, dass jede Anfangshenne im Jahr 260 vermarktungsfähige Eier legt, von denen 4 % als B-Ware vermarktet werden und die A-Ware per Direktvermarktung vertrieben wird. Die Tierverluste wurden mit 10 % geschätzt.

Bei den Zweinutzungshennen wird davon ausgegangen, dass sie aus ökologischer Zucht stammen und ein Einstallungsalter von 18 Wochen aufweisen. Mit 343 Produktionstage ergeben sich 0,9 Durchgänge pro Jahr. Jede Anfangshenne legt pro Jahr 215 vermarktungsfähige Eier, von denen 4,6 % als B-Ware vermarktet werden. Die A-Ware wird direkt vermarktet und die Tierverluste werden auf 5 % geschätzt.

Direktkostenfreie Leistung der braunlegende Hybridhenne wurde mit 54,61 € je Tierplatz und Jahr berechnet, die der Zweinutzungshenne mit 46,11 € je Tierplatz und Jahr. Die größte Kostenposition bei den Direktkosten stellte das Legehennenalleinfutter dar; hier bietet sich demnach das meiste Potential für Einsparungen.

Fazit

Linda Mergner erläutert, dass die Wirtschaftlichkeit in der ökologischen Legehennenhaltung weiter optimiert werden kann, indem die optimale Ration für Zweinutzungsherkünfte ermittelt wird. Ein anderer Ansatz wäre der Einsatz alternativer Futtermittel (beispielsweise Insekten), der unabhängig von einer optimierten Ration oder in Kombination die Kosten senken könnte.

Magdalena Esterer
Bild: Cordula Möbius

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