Hendrix Genetics eröffnet Brüterei in Deutschland: 'Nicht 5 mal D, sondern 6 mal D'

06 Juli 2024
Brüterei
Brüterei Hendrix Genetics

Hendrix Genetics Layers Deutschland hat in Bad Bentheim mit der Ausbrütung von Legeküken begonnen. "Die ersten Legeküken sind Ende Juni geschlüpft. Die wachsende Nachfrage nach unseren Dekalb White, die fehlenden Kapazitäten in der Brüterei in Poppel und der deutschen Brüterei geben uns nun die Möglichkeit, statt fünfmal D, fünfmal deutscher Herkunft, das sechste D, nämlich Dekalb White, hinzuzufügen", sagt Adri Mertens (29), Betriebsleiter.

Mertens ist verantwortlich für die Vepymo-Brüterei in Poppel und seit diesem Jahr auch für die Brüterei in Bad Bentheim. Die neue deutsche Legehennenbrüterei hat eine Kapazität von 15 Millionen Legehennen pro Jahr. "Wir beginnen mit 4 bis 5 Millionen OKT-Küken pro Jahr. Aufgrund der hohen Nachfrage nach unseren Produkten und der zunehmenden OKT-Gesetzgebung in anderen europäischen Ländern wird diese Zahl in den kommenden Jahren voraussichtlich steigen. Die Planung ist und bleibt die größte Herausforderung, insbesondere im Hinblick auf die OKT-Gesetzgebung", sagt Adri Mertens.

Ehemalige Hähnchenbrüterei

Die Yellow Bird Gruppe, ein Zusammenschluss der belgischen Familien Destrooper, Vervaeke und Moonen, hat Anfang 2021 die Kükenbrüterei Heijmer in Bad Bentheim übernommen. Durch die Zusammenarbeit mit Lagerweij wird die Hähnchenbrüterei wieder verfügbar. "Die Brüterei von Vepymo in Poppel stößt seit einiger Zeit an ihre Kapazitätsgrenzen. Ende 2023 wurde beschlossen, die Legeküken am Standort Bad Bentheim auszubrüten. Am 19. Februar schlüpften die letzten Masthähnchen in Bad Bentheim. Es war eine ziemliche Herausforderung, aber am 21. Juni sind die ersten Legeküken geschlüpft", erklärt Mertens.

Das gesamte 11-köpfige Team der Masthähnchenfarm ist ebenfalls übernommen worden. Mertens: "Damit sind wir sehr zufrieden. Das Personal ist das Wichtigste in unserem Betrieb. Alle haben bei der Renovierung voll mitgearbeitet und sind begeistert von dem neuen Weg, den wir einschlagen.

Einige der Vorinkubatoren waren veraltet und wurden durch Petersime Biostreamer ersetzt. Die bestehenden PasReform-Schränke wurden gründlich gewartet und sind für die Zukunft gerüstet. Die Böden erhielten einen neuen Anstrich, Rohrleitungen und Elektrik wurden ersetzt und in die aktuelle Waschstraße für die Küken- und Auslaufboxen wurde investiert. "Die Aufzucht von Legehennen ist mit mehr Arbeitsschritten verbunden: Die restlichen Hähne werden aussortiert und die Legehennen erhalten mehr Impfungen. Das bedeutet mehr Arbeit und die Personalausstattung ist eine Herausforderung. Deshalb haben wir auch stark in die Kükenverarbeitung und deren Automatisierung investiert."

Geschlecht im Fokus

In der Brüterei wurde die In-Ovo-Sexing-Technologie von Orbem und Prinzen installiert: der Genus Focus. Es handelt sich dabei um die einzige berührungslose In-Ovo-Sexing-Technologie sowohl für braune als auch für weiße Legerassen. Die berührungslose Technologie hat nur minimale Auswirkungen auf die Schlupfrate und entspricht auch der neuen deutschen Gesetzgebung - und zwar vor dem dreizehnten Tag im Brutzeitraum. Mertens: "Damit können wir das Geschlecht des Kükens in allen Bruteiern bestimmen, und zwar im Inneren des Eies. Es wird kein Loch im Ei benötigt. Das MRT-Verfahren hat kaum Auswirkungen auf die Schlupffähigkeit. Hendrix Genetics arbeitet seit mehr als zwei Jahren mit dem Genus Focus in seiner Legebrüterei in Mûr-de-Bretagne, Frankreich. Dort ist man mit den Ergebnissen und der Automatisierung dieser Technik sehr zufrieden."

"Sie fragen nach 5 D, sie bekommen 6! Dekalb natürlich"

Vertrieb

Alex Janssen, kaufmännischer Leiter der HGL Deutschland GmbH, fügt hinzu: "Wir sind sehr zufrieden mit der neuen Brüterei und Genus Focus in Deutschland. Damit können wir den 5*D-Ansatz erfüllen und unsere Kunden mit deutschen Eintagsküken beliefern. Mit dem Slogan: "Sie fragen nach 5 D, sie bekommen 6! Dekalb natürlich", werden wir die Kampagne starten. Die Nachfrage nach unseren ausgezeichneten braunen und weißen Produkten ist groß, insbesondere nach Dekalb White." Unter anderem durch die Übernahme von Maatman im Norden der Niederlande wird es in absehbarer Zeit eine Erweiterung des Verkaufsteams geben.

"Mit 5 mal D kommt die Aufzucht“, sagt Alex Janssen. „Noch haben wir keine Aufzuchtbetriebe in Deutschland. Der erste Schritt ist der Verkauf von Küken. Wir wollen auch Küken an Kunden verkaufen, die für unsere Wettbewerber aufziehen. Wir merken, dass die Nachfrage nach Dekalb White in Deutschland steigt. Dekalb ist eine einfache Henne mit guter Lebensfähigkeit, langer Lebensdauer und vielen sortierbaren Eiern. Bei den zusätzlichen Kosten für OKT, einer Investition von über 3 € pro Henne, möchte man die Hennen so lange wie möglich behalten."

Ausfuhr

Die in Poppel freigesetzten Kapazitäten werden für den Export von Legehennen genutzt. "Die Nachfrage nach Legehennen in den Benelux-Ländern ist stabil, aus Osteuropa und Afrika steigt die Nachfrage. Die Zahl der Legeplätze in Deutschland nimmt nicht zu, unser Marktanteil schon", sagt Adri Mertens.

Auf dem Legemarkt gibt es noch keine Überkapazitäten an Zuchtkapazitäten. In den Niederlanden ist die größte Legebrüterei inzwischen abgebaut worden. In Deutschland haben einige kleinere Brütereien, die nicht in die OKT-Technik investieren können, die Produktion ebenfalls eingestellt. Auf dem deutschen Markt gibt es traditionell mehr weiße Hennen als auf dem niederländischen Markt, auf dem jetzt ebenfalls eine Verschiebung hin zu mehr weißen Hennen zu beobachten ist. "Mit dieser Brüterei in Bad Bentheim können wir den deutschen KAT- und OKT-würdigen Markt für weiße Legehennen perfekt bedienen", erklärt Adri Mertens abschließend.

Monique van Loon
Bild: Hendrix genetics

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