Ausstieg aus dem Kükentöten: Französische Brütereien erhalten 1,11 Euro pro Küken

12 November 2022
Brüterei
Brüterei

In Frankreich ist eine der letzten Hürden vor dem Ausstieg aus dem Kükentöten genommen worden. Die beteiligten Akteure haben sich auf ein Modell zur Kompensation der mit der Geschlechtsbestimmung im Ei verbundenen Mehrkosten verständigt, teilt die Interprofession für Eier (CNPO), der französische Branchenverband mit. Demnach werden die Packstellen bei den Verkäufen an den Einzelhandel eine Abgabe von 59 Cent pro 100 Eier erheben und an die CNPO weiterleiten. Die Interprofession wird den Brütereien aus diesen Einnahmen für jedes abgegebene Küken 1,11 Euro zahlen. 

Nach Angaben des französischen Branchenverbandes werden mit diesem System indes vorerst nur die Verkäufe von Schaleneiern über den Einzelhandel abgedeckt; profitieren sollen zunächst fünf Brütereien in Frankreich. Zur Verarbeitung bestimmte Eier und Eiprodukte sollen künftig aber auch eingebunden werden.

50 Millionen kostet der Ausstieg

In Frankreich wird das Kükentöten zum Jahreswechsel endgültig untersagt. Bis vergangenen März mussten die Brütereien nachweisen, dass sie auf das Verbot der Praxis zum Jahresende vorbereitet sind und die Voraussetzungen für die Geschlechtsbestimmung im Ei schaffen; alternativ kann auf die Aufzucht der Bruderhähne oder den Umstieg auf Zweinutzungsrassen gesetzt werden. Die betrieblichen Maßnahmen zur jeweiligen Umstellung mussten bis zum 1. Juni eingeleitet worden und bis zum 31. Dezember abgeschlossen sein. Die Regierung garantiert den Brütereien, dass sie die von ihnen eingesetzten Technologien mindestens fünf Jahre nutzen können. Zur Finanzierung der Umstellung hat der Staat mehr als 10 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm „France Relance“ bereitgestellt; auch das Investitionsprogramm „France 2030“ wurde geöffnet. Das Pariser Landwirtschaftsministerium beziffert die Kosten für den Ausstieg aus dem Kükentöten auf 50 Millionen Euro pro Jahr.  

Geflügelnews, AgE
Bild: Geflügelnews

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