Frankreich hat eine groß angelegte Kampagne zur Impfung von Enten gegen die Vogelgrippe gestartet. Damit will die französische Regierung verhindern, dass im Falle eines erneuten Ausbruchs des ansteckenden Virus in Geflügelbetrieben Geflügel in großem Umfang gekeult wird.
Geflügelbetriebe mit mehr als 250 Enten sind verpflichtet, sich an der Initiative zu beteiligen. Die Tierärzte gehen davon aus, dass im kommenden Jahr etwa 60 Millionen der Wasservögel geimpft werden. Der Impfstoff muss zweimal verabreicht werden. Frankreich hat die ersten achtzig Millionen Dosen beim Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim bestellt.
Etwa 60 Millionen Enten impfen
Die französische Geflügelindustrie ist wiederholt von Ausbrüchen der Vogelgrippe erschüttert worden. Verwaltungsratsmitglied Jocelyn Marguerie von der Veterinärorganisation SNGTV erwartet, dass die Impfkampagne großflächige Ausbrüche verhindern wird. "Wir werden aufgrund der Impfung nur noch einzelne Krankheitsfälle sehen", sagt sie voraus.
Frankreich ist das einzige Land in Europa, das eine so große Impfkampagne für Enten gestartet hat. Nicht alle sind von dieser Initiative begeistert. Ein anonymer französischer Entenzüchter sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass Kunden angerufen hätten, um mitzuteilen, dass sie kein Fleisch von geimpften Enten wollten. Außerdem hat das US-Landwirtschaftsministerium wegen der Impfkampagne neue Einfuhrbeschränkungen für Geflügel aus Frankreich verhängt, berichtet die Allgemeine Niederländische Presseagentur (ANP).
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