Frankreich: Gute Fortschritte bei Impfstoff gegen Geflügelpest

15 Dezember 2022
Impfung
Enten

In Frankreich machen die Arbeiten an Impfstoffen gegen die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) offenbar gute Fortschritte. Die Hersteller haben jetzt auf die notwendigen Vorlaufzeiten zur Aufnahme der Produktion hingewiesen. Die Unternehmen brauchten einen staatlichen Auftrag, erklärte der Geschäftsführer von Ceva Santé Animale, Marc Prikazsky, im Interview mit der Tageszeitung „Sud Ouest“. Selbst wenn kurzfristig grünes Licht gegeben werde, könne die Massenproduktion nicht vor September 2023 anlaufen.

Laut Prikazsky wird der Impfstoff seines Unternehmens derzeit vom Amt für Gesundheitsschutz in Ernährung, Umwelt und Arbeit (ANSES) getestet und liefert „gute Ergebnisse, die den Erwartungen entsprechen“.

Ermutigende Zwischenergebnisse

Zuversichtlich ist auch der Hersteller des zweiten in der Entwicklung befindlichen Impfstoffes, Boehringer Ingelheim. Nach Angaben des Unternehmens sind die vorliegenden Zwischenergebnisse zu seinem Produkt „sehr ermutigend“. Die laufenden Versuche untersuchten die Wirksamkeit gegen einen Virusstamm, der in Frankreich bei Enten isoliert worden sei. Das Vakzin könne einen breiten Schutz gegen eine große Anzahl von verschiedenen Subtypen des H5-Virus bieten. Zudem teste man andere Technologien, die sich in den USA bereits in der Zulassungsphase befänden.

Boehringer-Präsident Erick Lelouche erklärte, das Unternehmen arbeite mit allen Interessengruppen zusammen, um die logistischen, materiellen und finanziellen Aspekte einer Impfkampagne zu diskutieren. Natürlich stehe man auch mit den Behörden über den regulatorischen Rahmen im Austausch. Laut Boehringer wurden in diesem Jahr in Frankreich mehr als 20 Millionen Nutzvögel aufgrund der Geflügelpest gekeult; die direkten wirtschaftlichen Kosten werden auf 1,2 Milliarden Euro geschätzt. 

Geflügelnews, AgE
Bild: Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.

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