Ausstiegsprogramme in den Niederlanden: Bauernverband befürchtet Schrumpfung des Legehennenbestandes um 15 Prozent

"Der niederländische Legehennenbestand könnte um 10 bis 15 Prozent schrumpfen, da sich viele Legehennenhalter für die nationalen Ausstiegsprogramme angemeldet haben", sagt der Vorsitzende der Sektion Geflügelzucht des niederländischen Bauerverbandes LTO/NOP, Kees de Jong.

„Insgesamt haben sich 191 Geflügelhalter für die für die nationalen Ausstiegsprogramme (Lbv- und Lbv-plus) angemeldet. Das sind mehr als 10 Prozent der zweitausend kleinen Geflügelbetriebe in den Niederlanden", erläuterte der Vorsitzende der Sektion Geflügelzucht des niederländischen Bauerverbandes LTO/NOP, Kees de Jong kürzlich auf einer Branchenversammlung. Dank seiner Kontakte zu Geflügelhaltern und Beratern in diesem Sektor weiß er, dass hauptsächlich Legehennenhalter teilnehmen.

Nicht nur alte Ställe werden aufgegeben

Nicht nur Betriebe, die keinen Nachfolger hätten, meldeten sich de Jong zufolge für die Ausstiegsprogramm an. Auch Legehennenhalter mit Ställen, die gerade etwas älter als fünf Jahre alt seien, entschieden sich dafür, weil die Ausstiegsprogramme für sie wirtschaftlich interessant seien. „Andere würden gerne noch fünf Jahre weitermachen, müssten aber registrieren, dass sie diese fünf Jahre vielleicht umsonst arbeiteten, wenn sie die Zahlen betrachten".

De Jong bedauert, dass manchmal wunderbare neue Betriebe nicht weitergeführt werden. "Wir hätten es lieber gesehen, wenn diese Art von Betrieben für den Sektor erhalten geblieben wäre. Schon bei den Gesprächen über das Agrarabkommen haben wir dies angesprochen und gesagt, dass ein Geflügelzüchter, der einen solchen Betrieb aufgeben will, seinen Betrieb an einen Halter an einem weniger geeigneten Standort verkaufen soll, damit Entwicklungsmöglichkeiten für Geflügelzüchter mit Wachstumsplänen erhalten bleiben. Wir haben dies den Beamten mehrmals erklärt. Sie haben uns zugestimmt, doch es wurde nicht durchgesetzt. Tatsächlich erhalten Geflügelhalter für Ställe aus dem Jahr 1990 oder älter kaum eine Entschädigung, während die Entschädigung für neue Geflügelställe recht anständig ist.

Innovative Programme

Ursprünglich dachte man, dass nur wenige registrierte Geflügelhalter tatsächlich an einem Ausstiegsprogramm teilnehmen würden. De Jong geht jedoch davon aus, dass viele registrierte Geflügelhalter letztendlich mitmachen werden. "Die Entschädigungen für relativ neue Geflügelbetriebe im Rahmen des Lbv+-Programms sind sehr anständig. Das lockt viele Geflügelzüchter an. Die Lbv+ Entschädigung ist höher als das, was sie auf dem Markt bekommen, wenn sie ihren Betrieb an einen Kollegen verkaufen."