Viele Eiererzeuger in den USA fragen sich, ob die Branche bereit ist, diese Praxis der Geschlechtsbestimmung im Ei (In-Ovo-Sexing) zu übernehmen, und ob es einen Markt dafür gibt, schreibt die Plattform Watt Poultry. Das Töten männlicher Brüder von Legehennen ist in den USA Industriestandard, und jährlich werden Millionen von männlichen Legeküken ausgemerzt.
Kükentöten bei amerikanischen Verbrauchern unbekannt
Die meisten Verbraucher in den USA wissen nicht, dass die Industrie männliche Küken aussortiert oder dass es eine In-Ovo-Sexing-Technologie gibt. In einer vom amerikanischen Unternehmen Innovate Animal Ag durchgeführten Umfrage plädierten jedoch 73 % der Befragten für die Abschaffung des Kükentötens.
Robert Yaman, Geschäftsführer von Innovate Animal Ag, ist der Ansicht, dass die Umfrageergebnisse darauf hindeuten, dass es in den USA einen Markt für in-ovo gesexte Eier geben könnte und dass die Verbraucher bereit wären, Eier mit einem „No-Kill"-Label zu kaufen, selbst wenn sie dafür einen Aufpreis zahlen müssten.
"Wir wollten Daten haben, die den Erzeugern die Entscheidung über die Einführung der In-Ovo-Sexing-Technologie erleichtern," so Yaman. Die Daten seien ermutigend.
Studie: 71 Prozent der Verbraucher würden Aufpreis zahlen
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass 71 % der Befragten bereit sind, einen Aufpreis für Eier zu zahlen, die mit In-Ovo-Sexing erzeugt wurden, davon seien 55 % bereit, einen Aufpreis von 0,36 Cent / Dutzend oder mehr zu zahlen. Fast ein Drittel der Umfrageteilnehmer an, dass sie keinen Aufpreis für Eier zahlen würden, die mit der In-Ovo-Sexing-Technologie erzeugt wurden.
"Der Preisaufschlag für käfigfreie Eier liegt in den USA bei etwa 1,00 US-Dollar pro Dutzend", so Yaman. "Wir führen bereits andere Maßnahmen zur Verbesserung des Tierschutzes in der Eierindustrie durch und die Verbraucher zahlen auch hier bereits Preisaufschläge."
Aufgrund der gesammelten Daten ist Yaman der Ansicht, dass die Verbraucheraufklärung über In-Ovo-Sexing in den USA verbessert werden muss, damit sich diese Praxis durchsetzt. Dies liegt daran, dass Eier, die mit der In-Ovo-Sexing-Technologie erzeugt wurden, im Vergleich zu anderen Eiern mit besonderen Attributen schwieriger zu vermarkten sind, da andere Angaben, wie etwa "käfigfrei", von den Verbrauchern besser verstanden werden.
USA: Stand der Geschlechtsbestimmung im Ei
Derzeit wird die In-Ovo-Sexing-Technologie in der US-Eierindustrie nicht eingesetzt. Im März 2021 gab die landwirtschaftliche Genossenschaft United Egg Producers (UEP), ein Verband, der etwa 90 % der Eierproduzenten des Landes repräsentiert, einen aktuellen Bericht über das Töten männlicher Legeküken heraus, in dem erklärt wurde, dass die bestehende In-Ovo-Sexing-Technologie den aktuellen Bedürfnissen der US-Eiindustrie nicht gerecht wird, dass das Ziel aber mit Zeit und Forschung erreichbar ist.
Verbraucher in den USA kaufen nach wie vor Käfigeier
In den USA haben sich fast alle großen Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe dazu verpflichtet, bis zu einem bestimmten Datum einen Teil ihrer Eier, wenn nicht sogar 100 %, von käfigfreien Hennen zu beziehen. Darüber hinaus gibt es in zehn Bundesstaaten Vorschriften zur käfigfreien Haltung, die in den nächsten Jahren in Kraft treten werden. Derzeit kaufen die meisten US-Verbraucher immer noch Eier aus Käfighaltung, und die Mehrheit der in den USA verkauften Eier stammt von Hühnern, die in Käfigen gehalten werden.
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