„Özdemirs Puten-Pläne schüren Zukunftsängste einer gesamten Branche!“

23 März 2023
Pute
Putenstall

Die Kritik am Eckpunktepapier des Bundeslandwirtschaftsministers zu Mindestanforderungen an die Mastputenhaltung reißt nicht ab. Scharfe Worte kamen diese Woche unter anderem aus Bayern. Sowohl der Agrarsprecher der CSU-Bundestagsfraktion Artur Auernhammer als auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sehen in Özdemirs Vorgehen bei der Putenhaltung den falschen Weg.

CSU: Fatales Signal

Der Agrarsprecher der CSU-Bundestagsfraktion, Artur Auernhammer, sieht darin „eine Gefahr und ein fatales Signal“ für die hiesigen Putenhalter. Das gelte insbesondere für die geplante deutliche Verringerung der Besatzdichten. „Seit zehn Jahren haben wir in Deutschland eine rechtsähnliche Selbstverpflichtung in der Geflügelwirtschaft, die auch die Besatzdichten abdeckt“, so der CSU-Politiker. Damit gelinge es, Tierschutz und heimische Produktion zu vereinbaren. „Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund für so strenge Regelungen, wie sie Bundesminister Özdemir vorschlägt“, betonte Auernhammer.

Er wies darauf hin, dass Dänemark die freiwilligen Puteneckwerte aus Deutschland sogar in nationales Recht überführt habe. Das Gegenteil sei Österreich, wo eine drastische Reduktion der Besatzdichten dazu geführt habe, dass nur noch 7 % des Putenfleisches aus dem Großhandel und 20 % im Lebensmitteleinzelhandel aus heimischer Produktion stammten.

„Die neuerlichen Puten-Pläne von Özdemir schüren Zukunftsängste einer gesamten Branche. Ich hoffe sehr, dass es nicht zur Umsetzung kommt“, so der CSU-Agrarsprecher. In Zeiten von gestörten Lieferketten, explodierenden Transportkosten und hoher Inflation sei dies der falsche Weg. Die wachsende Nachfrage nach Geflügelfleisch würde dann durch Länder mit weniger strengen Regeln abgedeckt. „Das dient weder unserer Ernährungssouveränität noch dem Tierwohl“, betonte Auerhammer.

Unvernünftiges Handeln

Auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ging diese Woche mit dem Eckpunktepapier hart ins Gericht. „Wer deutsche Putenhalter mit unsinnigen Regelungen zum Aufgeben zwingt, handelt unvernünftig", so der Parteichef der Freien Wähler. Die von den Grünen geforderten Verschärfungen würden zur Folge haben, dass viele heimische Betriebe ihre Qualitätsproduktion aufgäben und ausländisches Billigfleisch mit deutlich niedrigerem Tierschutz ins Land kommen würde. Aiwanger teilte die Ausfassung des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), dass es ausreichende Regeln für die deutsche Putenhaltung gibt. Diese seien bei der Besatzdichte, Fütterung und Belüftung weitaus strenger als bei den Hauptkonkurrenten aus Polen, Frankreich, Spanien, Italien oder Ungarn.

Geflügelnews, AgE
Bild: Markus Hibbeler

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