Laut erster Schätzung des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) belief sich der landwirtschaftliche Produktionswert in Deutschland im Jahr 2024 auf 75,4 Milliarden Euro. Er blieb damit um rund 700 Millionen Euro oder ein Prozent unter dem Niveau von 2023. Das Berichtsjahr war insgesamt von stabilen Produktionsmengen und Preisen gekennzeichnet. In den einzelnen Bereichen kam es jedoch zu unterschiedlichen Entwicklungen.
Tierische Erzeugung 2024: Leichter Anstieg dank Milch und Eiern
Der Produktionswert der Tierproduktion in Deutschland lag 2024 bei 36 Milliarden Euro und stieg damit leicht um 0,2 % im Vergleich zu 2023. Fast die Hälfte davon entfiel auf Tiere (17,8 Milliarden Euro), während tierische Erzeugnisse wie Milch und Eier mit 18,2 Milliarden Euro (+3 %) zum Wachstum beitrugen.
Produktionswert Geflügel schwächer
Die Geflügelproduktion blieb 2024 stabil, jedoch sanken die Preise um 8 %, was zu einem Produktionswert von 3,4 Milliarden Euro führte – ein Rückgang von ebenfalls 8 %.
Schweinehaltung im Minus, Rindermarkt wächst weiter
Die Schweinehaltung erzielte mit 8,4 Milliarden Euro erneut den höchsten Produktionswert im Bereich der Schlachttiere, verzeichnete aber ein Minus von 6 % aufgrund sinkender Preise (-8 %). Rinderschlachtungen nahmen zu und der Produktionswert stieg um 8 % auf 4,8 Milliarden Euro.
Der Produktionswert von Milch erreichte mit 15,4 Milliarden Euro fast das Rekordniveau von 2022 (+4 %). Eierproduktion stieg um 3 %, aber sinkende Preise führten zu einem leicht rückläufigen Produktionswert von 2,5 Milliarden Euro (-1 %).
Pflanzenproduktion unter Druck: Getreide und Ölsaaten schwächeln
Im Gegensatz zur Tierproduktion verzeichnete der Bereich der pflanzlichen Erzeugung Rückgänge. Der Produktionswert sank um 2 % auf 34,6 Milliarden Euro. Besonders betroffen waren Getreide (-20 %), Ölsaaten (-15 %) und Zuckerrüben. Kartoffeln (+15 %), Eiweißpflanzen (+27 %) sowie Obst und Gemüse (+10 % bzw. +17 %) konnten jedoch zulegen.
Getreidepreise sanken um 12 %, was zu einem Rückgang des Produktionswerts auf 6,8 Milliarden Euro führte. Ölsaaten litten unter Ertragseinbußen und niedrigeren Preisen. Hülsenfrüchte profitierten von einer Ausweitung der Anbaufläche und günstiger Witterung, während der Obst- und Gemüsemarkt von steigenden Preisen profitierte.
Hintergrund und weitere Informationen
Es wurden die Mengen- und Preisangaben aus den verschiedenen Erhebungen von Januar bis September oder Oktober 2024 berücksichtigt. Die fehlenden Werte wurden geschätzt. Eine zweite Schätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung erfolgt im März 2025. Weitere ausführliche Informationen und Daten unter www.bmel-statistik.de/lgr
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