Deutschland: Eiererzeugung nimmt wieder Fahrt auf

22 Mai 2024
Agribusiness
ZDG Legehennen

Nach einem Dämpfer im Jahr 2023 hat die Eiererzeugung in Deutschland zuletzt wieder zugenommen. Im ersten Quartal 2024 stieg die Produktion in Betrieben mit mindestens 3.000 Plätzen im Vorjahresvergleich um 7,6 % auf insgesamt fast 3,49 Mrd. Stück. Dazu trugen mehr gehaltene Legehennen und eine bessere Legeleistung bei. Die Freilandhaltung verzeichnete relativ gesehen den stärksten Zuwachs.

In Deutschland sind im ersten Jahresviertel 2024 deutlich mehr Eier erzeugt worden als im entsprechenden Vorjahresquartal. Das geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Danach wurden in den Betrieben mit mindestens 3.000 Haltungsplätzen insgesamt fast 3,49 Mrd. Eier gelegt; das waren 247,6 Mio. oder 7,6 % mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Die deutsche Eiererzeugung war 2023 erstmals seit vielen Jahren zurückgegangen, allerdings nur moderat um 0,7 %. Grund dafür war vor allem eine geringere Legeleistung der Hennen gewesen.

In der zweiten Jahreshälfte 2023 begann die Produktion jedoch bereits wieder im Vorjahresvergleich zu steigen, was sich nun zum Start von 2024 fortgesetzt hat. Eine Rolle für den recht starken Zuwachs im ersten Quartal 2024 mag das frühe Osterfest in diesem Jahr mit der Verbrauchsspitze gespielt haben, doch auch andere Faktoren sorgten für den Wiederaufschwung.

Produktionskapazitäten ausgeweitet

So erweiterten die Eierproduzenten ihre Haltungskapazitäten im Mittel des ersten Quartals 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,2 % auf 52,82 Mio. Plätze. Zudem wurden diese intensiver genutzt, denn der Durchschnittsbestand nahm im Vorjahresvergleich um fast 1,65 Mio. Stück oder 3,7 % auf 45,69 Mio. Hennen zu. Die Kapazitätsauslastung erhöhte sich die um 1,7 Prozentpunkte auf 86,9%. Der zweite wichtige Faktor für die größere Eiererzeugung im ersten Jahresviertel war die höhere Legeleistung der Tiere, die im Schnitt um 0,9 Eier oder 3,7% auf monatlich 25,4 Eier stieg.

Fast ein Viertel Freilandeier

Am bedeutendsten blieb im Berichtsquartal mit 2,04 Mrd. Stück die Bodenhaltung, was einen Zuwachs von 6,4 % und einen Anteil von 58,5% an der Gesamtproduktion bedeutete. Noch stärker legte relativ das Eieraufkommen aus der Freilandhaltung mit 12,7 % auf 810 Mio. Stück zu. Diese Haltungsform hatte auch im schwachen Jahr 2023 als einzige einen Zuwachs verzeichnet; der Marktanteil an allen erzeugten Eiern erreichte im ersten Quartal dieses Jahres 23,2 %. Die Produzenten von Freilandeiern stockten ihre Haltungsplätze und die Zahl der Tiere auch Anfang 2024 weiter auf.

Bioproduktion entwickelt sich undynamisch

Nicht ganz so dynamisch war die Entwicklung auf den Biohöfen. Die Erzeugung von Ökoeiern wuchs gegenüber dem ersten Jahresviertel 2023 um 4,6 % auf knapp 475 Mio. Stück, der Hennenbestand um 1,9 % auf fast 6,4 Mio. Aufgrund der Erfassungsgrenze von 3.000 Plätzen sind kleinere Bioerzeuger in dieser Statistik nicht erfasst.

Nur noch eine Randerscheinung ist die auslaufende Produktion in Kleingruppen und ausgestalteten Käfigen. Diese belief sich in den ersten drei Monaten 2024 auf knapp 161 Mio. Eier, was noch einem Anteil von 4,6 % an der Gesamterzeugung entsprach.

AgE
Bild: ZDG

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