„Die Eier sind alle!“, sagt Henner Schönecke, Vorsitzender des Bundesverband Ei e.V. (BVEi). Die Situation, vor welcher der Verband bereits zu Ostern gewarnt hatte, trete nun kurz vor Weihnachten ein: Die Versorgung mit Eiern deutscher Herkunft sei nicht mehr gewährleistet.
BVEi fordert Soforthilfeprogramm für Eiererzeuger
„In dieser besonderen Situation muss dem Handel klar sein, dass die Einhaltung vertraglich vereinbarter Mengen nicht mehr leistbar ist“, erneuert der Vorsitzende des BVEi, Henner Schönecke, seinen Weckruf, den er bereits im März an Politik und Handel richtete. „Wir brauchen ein Entgegenkommen bei der Vertragsgestaltung. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir ist gefordert, mit einem finanzmittelstarkem Soforthilfeprogramm die Verluste auszugleichen und damit seinen Beitrag zu leisten, die heimische Erzeugung von Eiern abzusichern.“
Drastisch gestiegene Warenbeschaffungskosten zwingen die Branche in die Knie, bewertet Schönecke die aktuelle Situation, und sie haben Kurzarbeit in der Eiproduktenindustrie und Versorgungsengpässe im Lebensmitteleinzelhandel zur Folge. Der Vorsitzende des BVEi verweist dabei auch auf den Marktbericht der Eiervertriebsgesellschaft der Deutschen Eierunion (DEU), nach deren Einschätzung sich die Lage am Eiermarkt weiter zuspitzt und eine Versorgungssicherheit mit frischen Eiern bei Weitem nicht mehr als Selbstverständlichkeit angesehen wird. Laut DEU habe es eine dermaßen angespannte Lage beim Grundnahrungsmittel Ei noch nicht gegeben.
Bereits Anfang März hatte Henner Schönecke auf die schwierige Situation am Eiermarkt hingewiesen. Durch die Vogelgrippe, die nun durch den Vogelzug weiter an Fahrt aufnimmt, spitzt sich die Lage weiter zu. Das hat Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette, die durch die vorsorglichen und unabdingbaren Restriktionsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten komplett aus den Fugen gerät.
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