Schlachtstatistik: Geflügelfleischerzeugung 2022 rückläufig

07 Februar 2023
Markt Geflügelfleisch
Hähnchen

Der jahrelange Boom der deutschen Geflügelfleischerzeugung ist ins Stocken geraten. Das geht aus den vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor. Danach sank bei den wichtigsten Geflügelarten im Jahr 2022 die Produktion 2022. Mit Abstand am bedeutendsten für die deutsche Geflügelfleischerzeugung waren erneut die Jungmasthühner. 

An Jungmasthühnern wurden laut statistischer Erfassung im vergangenen Jahr gut 631 Millionen Tiere geschlachtet, was einen kleinen Zuwachs von 0,8 Prozent bedeutete. Allerdings kamen die Tiere mit einem geringeren Gewicht ins Schlachthaus, weshalb die Fleischerzeugung mit rund 1,07 Millionen Tonnen um 0,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag; das war der erste Rückgang seit 2016.

8 Prozent weniger Puten verarbeitet

Bei den Puten war laut Destatis gegenüber 2021 ein deutlich kleineres Schlachtviehangebot zu verzeichnen. Mit 30,53 Millionen Tieren wurden rund 2,64 Millionen Stück beziehungsweise 8,0 Prozent weniger zur Verarbeitung an die Fleischhersteller geliefert. Ebenfalls um 8,0 Prozent ging die Putenfleischerzeugung zurück, und zwar auf 406 960 Tonnen. Das war die geringste Menge seit mehr als zehn Jahren. Hierbei dürften auch die zahlreichen Geflügelpestausbrüche eine Rolle gespielt haben.

Eine Einschleppung des Vogelgrippevirus gab es häufig auch in Legehennenbetrieben. Das Aufkommen der nach der Legeperiode oft zu Suppenhühnern verarbeiteten Tiere nahm gegenüber 2021 um 4,35 Millionen Stück oder 12,8 Prozent auf 29,64 Millionen spürbar ab. Die Fleischerzeugung von Suppenhühnern sank um 9,8 Prozent auf 36,7 Tonnen. Werden diese drei Geflügelarten zusammen betrachtet, war die Geflügelfleischproduktion 2022 gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent auf knapp 1,52 Mio Tonnen rückläufig. An dieser Entwicklung werden auch die noch nicht berücksichtigen Schlachtdaten - darunter für Enten und Gänse - nicht viel ändern. 

AgE, Destatis

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