„Setzt den Mobilstall immer in den Schatten, wenn es heiß ist“, sagt Martin Lastinger, Landwirt aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auf einer Online-Veranstaltung des Netzwerks Fokus Tierwohl. Grundsätzlich helfen bei Hitze alle Maßnahmen, die angenehmen Schatten spenden.
„Den Mobilstall immer in den Schatten stellen bei Hitze!“
Martin Lastinger ist gelernter Landwirt und hat mit seiner Frau Katrin rund 2.000 Legehennen in Dittenheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in fünf Mobilställen. Ihre Produkte vermarkten sie im 24 Stunden geöffneten Selbstbedienungs-Hofladen, auf Wochenmärkten und über Verkaufsautomaten unter den Zeichen „Altmühltaler Wiesen Ei“.
Sonnensegel sorgen für schattige Plätze
Der Mobilstall muss möglichst so aufgestellt werden, dass er unabhängig vom Sonnenstand den ganzen Tag über im Schatten steht. Kann der Mobilstall höher gestellt werden, dann haben die Tiere unter dem Wagen eine schattige Stelle und sie können dann auch durch „Sandbaden“ Wärme abgeben. „Auch das Spannen eines Sonnensegels oder ein alter Anhänger im Freilaufgelände sorgen für einen angenehmen Schatten“, empfahl Lastinger und er zeigte auf, was sonst noch getan werden kann:
- Anpassung der Fütterung,
- häufige Kontrollgänge,
- Bereitstellung von frischem, möglichst kühlem Trinkwasser und
- Vermeidung von Stress.
In Hitzephasen sollten Außentränken aufgestellt werden, weil die Hennen teilweise nicht in den warmen Stall zum Saufen gehen. So schreibt auch die TierSchNutztV vor, dass Auslaufflächen mit Tränken ausgestattet werden, wenn es für die Gesundheit der Legehennen erforderlich ist.
Eine Sprühkühlung ist für Mobilställe keine Option
„Eine Sprühkühlung ist keine Option für Mobilställe, denn sie haben zu wenig Luftvolumen und obendrein oftmals keine aktive Ventilation“, erklärte der Mobilstallexperte. Bei der Fütterung können vorbeugend gegen Hitzestress Leberschutzpräparate und Vitamin E gegeben werden. Im akuten Fall hilft auch Vitamin C, denn die Tiere haben bei Hitzestress einen hohen Bedarf an diesem Vitamin. „Dieses ist aber nicht stabil, sobald es in Wasser gelöst ist. Deshalb muss es mehrmals täglich frisch angerührt werden“ so Lastinger.
Ferner gibt es wichtige Ergänzungsfuttermittel für den akuten Fall: Vitamin E, das als Radikalfänger dem Zellschutz dient, Vitamin A, das die Atmungs-, Verdauungs- und Fortpflanzungsorgane schützt und deshalb sinnvollerweise nach Hitzeperioden eingesetzt werden sollte, und Elektrolyte, die den Kreislauf stabil halten. Gerade Elektrolyte gehen bei extremer Wasseraufnahme mit dem Kot verloren und müssen ergänzt werden.
Landwirt Lastinger wies auf ein weiteres Problem hin: „Weil es bei großer Hitze zu einem Biofilm kommen kann, muss besonders auf die Tränkehygiene geachtet werden“.
Als Landwirt auf Hitzeperioden vorbereitet sein
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