„Supermarkt-Check“ von Greenpeace: Immer weniger Billigfleisch

20 August 2024
Deutschland
Greenpeace

Deutschlands große Lebensmittelhändler reduzieren weiter den Anteil von Billigfleisch in ihrem Sortiment, wenn auch langsam. Das zeigt der neue „Supermarkt-Check“ von Greenpeace. Demnach entfallen noch immer 82% des Fleischangebots auf die Haltungsformen 1 und 2. Zudem fehlt oftmals die Transparenz an den Bedientheken.

Die Umweltorganisation Greenpeace sieht beim Angebot von Fleisch aus besserer Haltung in Supermärkten zumindest kleine Fortschritte. Die großen Lebensmittelhändler hätten den Anteil von Billigfleisch in ihrem Sortiment schneller reduziert als im Vorjahr, so das Ergebnis des aktuellen „Supermarkt-Checks“, der am Dienstag (20.8.) vorgestellt wurde. Gemäß der Untersuchung macht Fleisch aus den niedrigsten Haltungsformen 1 und 2 allerdings trotz des von den Supermärkten angekündigten Ausstiegs bis 2030 immer noch einen Anteil von rund 82% aus, nach 87% im Vorjahr.

„Um in den nächsten Jahren Billigfleisch wirklich aus ihren Kühltheken zu verbannen, müssen die Supermärkte jetzt weiter Tempo machen und ihre Zwischenziele einhalten”, betonte Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsreferentin von Greenpeace. Gerade in Zeiten großer Veränderungen seien Planungssicherheit und verlässliche Handelspartner für die Landwirte unerlässlich.

Alle befragten Supermarktketten haben laut Greenpeace angekündigt, bis spätestens 2025 vollständig auf Fleisch aus Haltungsform 1 zu verzichten. Allerdings stammten aktuell noch immer gut 11% der gekennzeichneten Frischfleischprodukte aus dieser Stufe. Besonders herausfordernd wird laut Greenpeace die Umstellung bei Rindfleisch; hier waren beim „Supermarkt-Check“ 61% der gekennzeichneten Produkte der Haltungsform 1 zuzuordnen.

Oft fehlt die Kennzeichnung

Im Selbstbedienungsbereich zeichneten die Lebensmittelhändler ihr Frischfleisch nach eigenen Angaben inzwischen fast flächendeckend mit der Haltungsform aus, berichtete Greenpeace. An den Bedientheken sei hingegen nur ein Drittel der unverarbeiteten Fleischprodukte gekennzeichnet, wie eine Recherche zeige. Im Juni hatte die Umweltorganisation stichprobenartig bundesweit 104 Filialen von vier Supermarktketten überprüft. In mehr als 35% dieser Märkte habe jegliche Kennzeichnung gefehlt. Insbesondere Fleisch mit der Haltungsform 1 sei so gut wie nicht zu finden gewesen. Nach Angaben der Supermärkte stamme jedoch ein Großteil des Rindfleischs in den Bedientheken noch immer aus dieser Kategorie.

An den Fleischtheken sei für die Kunden weiterhin kaum ersichtlich, wie die Tiere gehalten worden seien, deren Fleisch sie kauften, kritisierte Huxdorff. Das grenze an Verbrauchertäuschung. In die sechste jährliche Greenpeace-Abfrage zur freiwilligen Kennzeichnung des Fleischangebots waren Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe einbezogen.

AgE
Bild: Maria Feck/Greenpeace

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