Vor dem Hintergrund einer anhaltend schwierigen Absatzsituation fordern Österreichs Putenhalter eine für jedermann erkennbare Herkunftskennzeichnung. Es sei ein gutes Recht des Konsumenten, klar und deutlich über die Herkunft des Putenfleischs informiert zu werden, so die Meinung des Verbandes der österreichischen Geflügelwirtschaft. Mit der bewussten Auswahl beim Lebensmitteleinkauf, nehme jeder Kunde Einfluss darauf, nach welchen Tierhaltungs-, Umweltstandards und Arbeitsbedingungen entlang der Wertschöpfungskette gearbeitet werde.
Fairness am Markt
„Unsere Betriebe stellen sich laufenden Kontrollen der AMA (Agrarmarkt Austria), der österreichischen Qualitätsgeflügelvereinigung, der Amtstierärzte und der Lebensmittelaufsicht. Teilweise kommen noch Bio-Kontrolleure, Tierschutzverbände und Qualitätssicherer von den Handelsketten“, betonte der Verband der österreichischen Geflügelwirtschaft in einer Pressmitteilung. Die Putenerzeuger im Alpenland hielten ihre Tiere nach dem österreichischen Bundestierschutzgesetz, dass die EU-weit strengsten Bestimmungen habe. Doch die Preissituation verschärfe sich stetig. Gründe seien unter anderem die aufgrund der durch die Covid-Krise und dem Ukraine-Krieg massiv gestiegenen Futter- und Energiekosten.
„Die Gesellschaft verlangt hohe Tierwohlstandards, die Menschen müssen aber auch bereit sein, die sich daraus ergebenden höheren Preise zu bezahlen“, so der Verband. Die österreichischen Putenmäster verlangten deshalb absatzfördernde Maßnahmen wie die konsequente Umsetzung des Aktionsplans für die nachhaltige Beschaffung, die verpflichtende Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung und in der Gastronomie sowie ein Verbot von unfairen Handelsspannen auf österreichische Putenprodukte.
Absatzmarkt Pute
"Wir verlangen von unseren Handelspartnern, dass sie beim Einkauf die Mindestbestimmungen des österreichischen Bundestierschutzgesetzes einhalten. Die Österreicherinnen und Österreicher haben ein Recht darauf, Fleisch von gesetzeskonform gehaltenen Puten zu bekommen", so der Obmann der Geflügelwirtschaft Österreich (GWÖ), Markus Lukas. "Putenfleisch aus ausländischer Haltung mit deutlich schlechteren Haltungsstandards ist laut österreichischem Bundestierschutzgesetz Fleisch aus tierquälerischer Haltung", betont Lukas. Die österreichische Putenhaltung verliert am freien Markt laufend Anteile, wenn nicht für alle dieselben Spielregeln gelten. Die österreichische Geflügelwirtschaft sei auch offen für Gespräche zu einer Haltungsformkennzeichnung, die Verbraucherinnen und Verbraucher zukünftig die Kaufentscheidung noch einfacher machen werde.
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