Niederlande: Broilermarkt stabil, aber prekär

14 Juni 2024
Absatz
Geflügelverarbeitung

"Der Markt für Masthähnchen ist stabil, aber diese Stabilität ist sehr prekär. Wenn das Angebot an Masthähnchen steigt und es ein paar Paletten zu viel von bestimmten Hähnchenteilen gibt, kippt es bereits und die Preise für Masthähnchen fallen", sagt Einkäufer Willem Tel vom Schlachthof Esbro.

Die Barneveld-Notierung für Masthähnchen ist diese Woche um 2 Cent auf 1,15 Euro pro Kilogramm gestiegen, ohne Mehrwertsteuer. "Es gibt eine Knappheit an freien Masthähnchen. Deshalb steigen die Preise für freie Masthähnchen", erklärt Tel.
Die flämische Deinze-Notierung und die ABC-Notierung sind in dieser Woche um 2 Cent auf 1,23 bzw. 1,20 Euro (ohne MwSt.) gestiegen. "Die Fleischpreise in ganz Europa steigen weiter, und trotz der Tatsache, dass Masthähnchen bereits geplant sind, gibt es eine ernsthafte Nachfrage nach lebenden Masthähnchen", so der Flämische Geflügelverband.

Einfuhren aus Polen und der Ukraine drücken die Preise

"Auf dem Masthähnchenmarkt geht es etwas ruhiger zu als noch vor einigen Wochen", sagt Tel. "In den niederländischen Masthähnchenschlachthöfen wird nicht in vollem Umfang geschlachtet. Das ist bei der derzeitigen Marktlage in Ordnung, denn so können die Schlachthöfe das geschlachtete Produkt weiterhin zu attraktiven Preisen verkaufen."

Dennoch leiden die niederländischen Hähnchenschlachthöfe und Hähnchenverarbeiter unter den Importen billiger osteuropäischer Hähnchen. "Ohne die Einfuhr billiger polnischer und ukrainischer Hähnchenfilets wären die niederländischen Preise für Masthähnchen auf einem höheren Niveau, ist er überzeugt.

Hinzu kommt, dass die Niederlande - aufgrund der massiven Umstellung der Masthähnchenhalter auf die 1-Sterne-Methode Beter Leven - als Land mengenmäßig weniger wichtig sind als in der Vergangenheit. "Da die Masthähnchenproduktion in den Niederlanden drastisch zurückgegangen ist, kommen mehr osteuropäische Hähnchen nach Westeuropa", erklärte Tel.

Stabilität prekär

Er erwartet, dass der Masthähnchenmarkt in den kommenden Wochen stabil bleiben wird, betont aber, dass das Gleichgewicht sehr prekär ist: "Wenn das Angebot an Masthähnchen zunimmt und es ein paar Paletten zu viel von bestimmten Hähnchenteilen gibt, haben die Schlachthöfe bereits Bedenken, wie sie das alles verkaufen sollen. Dann kippt es schon und die Hähnchenpreise fallen."

In ein paar Wochen - im Juli - beginnt die Urlaubssaison. Das gilt auch für die Mitarbeiter in den Hähnchenverarbeitungsbetrieben, wie Tel betont. "Der Juli ist oft ein ruhiger Monat auf dem Geflügelfleischmarkt. In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Hähnchen(teilen) durch die Hähnchenverarbeiter im Juli leicht zurückgegangen."

Ruhiger Markt

"Ich bin froh, dass es ein schöner ruhiger Markt ist, der aktuelle Masthähnchenmarkt", sagt Tel. In den kommenden Wochen erwartet er, dass der Masthähnchenmarkt stabil bleibt und damit auch die Masthähnchenpreise. Wie der Markt für Masthähnchen für den Rest des Jahres aussehen wird, kann er nicht sagen, da er sich nicht traut, weiter als ein paar Wochen in die Zukunft zu schauen.

"Die aktuellen Erträge für Masthähnchenhalter mit konventionellen Masthähnchen sind sehr gut. Sie waren in der Tat noch nie besser", sagt der Einkäufer. Darüber freut er sich: "Es sind die Hähnchenmäster mit ganzem Herzen."

Tom Schotman
Bild: Nepluvi

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