In Österreich mehren sich die Fälle der Hochpathogenen Aviäre Influenza (HPAI). Deshalb werden dort nun strengere Biosicherheitsmaßnahmen ergriffen. In jenen Regionen, die bereits jetzt als „Gebiete mit erhöhtem Geflügelpestrisiko“ ausgewiesen sind, muss Geflügel ab der kommenden Woche bis auf weiteres in geschlossenen oder zumindest überdachten Stallungen gehalten werden. Das Aufstallungsgebot gilt für alle Betriebe und Hobbyhaltungen ab 50 Tieren. Eine entsprechende Novelle der Geflügelpestverordnung des Gesundheitsministeriums soll in den kommenden Tagen erlassen werden.
Geflügelpest: Stallpflicht in Österreich
Verglichen mit anderen EU-Ländern sind die Nachweise der Geflügelpest in Österreich aber vergleichsweise gering. Sie betreffen zudem nur Wildvögel und eine kleine Hobbyhaltung. Seit dem Jahreswechsel wurden jedoch laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) vermehrt tote Wildvögel gefunden, insbesondere in Niederösterreich und Wien. Da aufgrund dieser Nachweise davon auszugehen sei, dass das Virus jetzt auch in der heimischen Wildvogelpopulation verbreitet sei, erfordere die Situation die rechtliche Anpassung der Biosicherheitsvorschriften für Geflügelhalter, erläuterte AGEA.
Nur Tirol nicht betroffen
Betroffen von der Stallpflicht sind große Teile Ober- und Niederösterreichs sowie Wien, die als Risikogebiet eingestuft sind. Aber auch in vielen Gebieten in der Steiermark, Kärnten und dem Burgenland muss das Federvieh in den Stall. In den Bundesländern Salzburg und Vorarlberg sind nur wenige Risikozonen ausgewiesen, lediglich Tirol ist gänzlich frei davon. In den Nicht-Risikozonen sind laut AGES die Geflügelhalter im gesamten Bundesgebiet aber ebenfalls dazu verpflichtet, direkte und indirekte Kontakte zwischen Geflügel und Wildvögeln mit geeigneten Biosicherheitsmaßnahmen zu verhindern.
Tschechien: 220000 Legehennen gekeult
Aus Tschechien wurde diese Woche von der staatlichen Veterinärbehörde ein Großausbruch in einer Legehennenfarm gemeldet worden. In dem Geflügelbetrieb in Brod nad Tichou in der Verwaltungsregion Pilsen, rund 20 km östlich der Grenze zu Deutschland, mussten 220 000 Tiere getötet werden. Das entspricht etwa 3 % des Gesamtbestandes des Landes. Um eine Ausbreitung auf weitere Hallen mit mehr als einer halben Million Tiere zu verhindern, wurden strenge Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Zudem müssen Millionen von Eiern entsorgt werden.
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