Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) senkt in seiner aktuellen Einschätzung das Risiko zur Aus- und Weiterverbreitung der Geflügelpest in Geflügelhaltungen von hoch auf moderat. Die Seuche grassiert jedoch weiter insbesondere bei Wildvögeln, die in Kolonien brüten.
Wie das FLI in seiner jüngsten Risikoeinschätzung mitteilt, gab es im Juni 2023 in Deutschland keine weiteren Geflügelpestausbrüche bei Geflügel oder gehaltenen Vögeln. Auch europaweit ist die Zahl der Ausbrüche bei Geflügel im Juni stark zurück gegangen. Nur Frankreich meldete drei Ausbrüche und das Vereinigte Königreich und Schweden je einen Ausbruch.
Die Fallzahlen bei Wildvögeln sind allerdings weiterhin hoch. Nicht nur in Deutschland, sondern weiterhin über ganz Europa verteilt, sind gehäuft Todesfälle in Brutvogelkolonien aufgetreten. Sie haben teilweise den Umfang lokaler Massensterben angenommen. Zu 80 % betroffen waren Möwen. Nachweise bei Greifvögeln, Schwänen, Gänsen und Enten sind dagegen stark zurückgegangen.
Im Juni wurde in einem Tierpark in Schleswig-Holstein ein Fuchs positiv auf das Vogelgrippe-Virus getestet. Polen hatte im Juni außerdem ein ungewöhnliches Auftreten von Dutzenden Todesfällen bei Hauskatzen, verursacht durch die Vogelgrippe, gemeldet.
Da das Seuchengeschehen bei Wildvögeln nach wie vor immens ist, haben die FLI-Empfehlungen zum Schutz des Geflügels vor einem Eintrag und der möglichen weiteren Verbreitung der Vogelgrippe weiter Bestand.
Reagieren
Geflügelnews lädt Sie ein, auf Artikel zu reagieren und schätzt Reaktionen mit Inhalt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, beleidigende oder kommerziell motivierte Reaktionen ohne Angabe von Gründen zu entfernen.